02.05.2004, 17:30
Was haltet ihr von der Platte? Ich find sie sehr geil, und war komplett ueberrascht, da ich die Band seit der letzten Scheibe und der Nemo-Single abgeschrieben hatte.
Hier is noch mein Review fuer Heavyhardes, bevor ich nochmal einzeln auf alle Aspekte eingehe:
Hier is noch mein Review fuer Heavyhardes, bevor ich nochmal einzeln auf alle Aspekte eingehe:
Zitat:Nightwish - Once
Hatte ich bei dem letzten Output der finnischen Chartbreaker noch eine zu kommerzielle, glattgeschliffene Ausrichtung bemaengelt, so eruebrigen sich diese Bedenken bei "Once" bereits im Vorfeld. Nightwish sind nicht nur in Finnland kommerziell eine Instuition geworden. Unmengen von Fernsehbeitraege werden auch hierzulande von Nightwish-Musik untermalt, in etlichen CD-Schraenken befindet sich neben Shakira und Robbie Williams ein Silberling dieser Truppe.
So ist es hoechst ueberraschend, dass die Band ihren Sound nicht an die Hoergewohnheiten der Evanescence-Gefolgschaften angepasst hat, und mit "Once" ein brachiales Album vorlegt, das sich eher auf den "Wishmaster"-Sound bezieht, diesen aber um ein paar Kilo mehr an Arrangement bereichert.
Der Einstieg mit "Dark Chest Of Wonders" demonstriert gleich zu Anfang die Staerke des neuen Albums. Fette, komprimierte und tiefergestimmte Gitarren im Rammstein Format treffen auf ein echtes Orchester und Choreinsprengsel im Carmina Burana Stil. Dem folgt ein typischer Nightwish Keyboard Lauf, wie man ihn schon lange nicht mehr gehoert hat. Dieser hookt dich weg, bevor die erste Gesangsstrophe eingesetzt hat. Hammer!
Wie ambitioniert Nightwish an dieses Album herangegangen sind zeigt im Verlauf der Scheibe die Stilvielfalt und die vielen ungewohnten Elemente wie Drumloops, orientalische Melodiefuehrung und die Annaeherung an Filmsoundtracks.
Gesanglich wird Tarja Turunen vermehrt von Bassist Marco Hietala unterstuetzt, der auf diesem Album noch souveraener als auf "Century Child" klingt. Auch die Frontdame hat eine Entwicklung zu einem neutralerem Gesangsstil durchgemacht. Je nachdem wie es der Song erfordert variiert sie gekonnt Klangfarbe und Ausdruck.
Ein kompositorischer Hoehepunkt von "Once" ist das atmosphaerische "Siren", welches stark mit den eingangs erwaehnten orientalischen Melodieboegen spielt, und teilweise an eine extrem aufgemotzte Version alter The Gathering erinnert.
Kritikpunkte gibt es wenige. Vielleicht wurden die akzentuierten "Ha-Ha-Ha"-Choere zu oft verwendet, und 60 Minuten Megabombast ist sicherlich auch nicht jedermanns Sache, ausserdem ueberschreiten Nightwish nach wie vor gelegentlich die Schmalzgrenze. Das ist letztendlich aber Geschmackssache und fliesst nicht in die Bewertung mit ein.
Fakt ist: "Once" ist ein das bislang eindrucksvollste Nightwish-Werk und stellt auch aus kuenstlerischer Sicht eine enorme Steigerung zum Vorgaenger dar. Das echte Orchester ist eine absolute Bereicherung. Zwar waren die benutzten Samples von Tuomas Holopainen immer hochwertig, aber auch hier merkt man, dass gottlob echte Instrumente letztendlich nicht zu ersetzen sind.
5/5