12.08.2006, 21:15
Mal das Rock Hard Review
Zitat:Warner (38:34)
Seit zwoelf Jahren, also seit dem Album "Divine Intervention", konnte die fieseste, extremste und glaubwuerdigste Metalband der Welt den fanatischsten Fans der Welt nur noch gute Platten, aber kein Meisterwerk mehr entgegenkotzen. Genannte ´94er Scheibe war ein Sicherheitsding ohne Wagnisse und ueberraschungen, mit "Diabolus In Musica" verzettelte sich der Vierer in der Moderne, und "God Hates Us All" offenbarte neben superben Folterkammersongs zu viele Fueller.
Doch nun ist alles vergeben und vergessen, selbst wenn das einige Soundchecker vermutlich etwas anders sehen: "Christ Illusion" offenbart pure Gewalt, abgrundtiefen Hass, tiefste seelische Abgruende, transportiert stete Negativitaet und Beklemmung, staendig ist man angespannt, man bekommt zu keinem Zeitpunkt ein wohliges Gefuehl. All dies und der eiskalte Schauer, den man beim Hoeren empfindet, zeigen ueberdeutlich, dass diese Band nach wie vor das Nonplusultra im extremen Metal ist. Bis auf wenige griffige Midtempo-Ausnahmen schmettern die Totschlaeger im Hochgeschwindigkeitsrausch. Das Duo Kerry King/Jeff Hanneman schleudert mit brillanten, regelrecht gemeingefaehrlichen Riffs nur so um sich, immer unverwechselbar und immer rasiermesserscharf. Die Gitarrenarbeit in den fantastischen Stuecken ´Fleshstorm´, ´Catalyst´, ´Eyes Of The Insane´, ´Jihad´, ´Skeleton Christ´ und ´Cult´ ist dermassen moerderisch, dass es einem die Sprache verschlaegt. Und wenn Tom Araya all diese unheimlichen Texte in aller Schaerfe herausschreit - oder hin und wieder auch singt -, ueberkommt dich Frost. Einen Fueller gibt es nicht wirklich, allerhoechstens mal etwas schwaechere Songparts, die allerdings wegen Dave Lombardos Ausserirdischen-Drummings auf hohem Level gehalten werden.
Fazit: Seit "Seasons In The Abyss" war das Gesamtniveau eines SLAYER-Albums nicht mehr so hoch. Niederknien!
Wolf-Ruediger Muehlmann
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