Was für eine Grütze, da helfen auch die großen Namen nix :/
Oder in Langversion:
VÖ: 16. Juli 2010
Zeit: 42:17
Label: Metal Blade
Homepage:
www.bloodrevolt.com
MySpace:
www.myspace.com/bloodrevolt
Alan Averill ist ein vielbeschäftigter Mann. Neben seiner Hauptband Primordial ist er derzeit mit der Allstar-Bathory-Tribute-Combo Twilight Of The Gods unterwegs, hat noch ein kleines, eher obskures Nebenprojekt namens Plagued am Laufen und setzt jetzt noch einen drauf, indem er sich zwei berüchtigte kanadische Krachmaten schnappt, die früher in Kapellen wie Axis Of Advance tätig waren, und mit ihnen unter dem Namen Blood Revolt mal eben so ein Album einzimmert.
Dieses Album wird für Gesprächsstoff sorgen, so viel ist schon mal sicher, denn einfach ein weiteres Metal-Album ist Indoctrine auf keinen Fall. Sperrig, unzugänglich, eigenständig, wirr und konfus, vielschichtig und facettenreich, all das sind Attribute, die auf die CD anwendbar sind und doch ist das Werk damit nicht annähernd adäquat beschrieben. Schon die stilistische Einordnung bereitet extreme Schwierigkeiten, denn Indoctrine ähnelt so gar keinem anderen Album, das ich kenne. Doom mit Blast Beats (!) unterlegt, Stoner mit Voivod-Feeling, Primordial auf Koffeinrausch, das alles und noch viel mehr kommt zusammen, ergibt aber für meinen Geschmack keine Einheit, sondern wirkt wild zusammengestückelt. Die ganze Scheibe klingt so, als hätten die beteiligten Musiker ihr jeweiliges Ding durchgezogen und das Ganze am Ende dann zusammengemischt. Die Drums passen selten zu den Gitarren, der Gesang nicht zu den Drums und die Sechssaiter kaum zu Nemtheangas Darbietung. Das ist wohl auch so gewollt und soll provozieren, mich verstört es aber hauptsächlich.
Ähnlich inhomogen geht es auch bei der klanglichen Seite des Longplayers zu. Die Drums legen mit ihren Blasts zwar ein Wahnsinnstempo vor, klingen aber ziemlich rumpelig, die Gitarre weist mehr als einmal klanglich in Richtung frühe Celtic Frost und Alans Stimme ist zwar markant wie immer, kann mit ihrem leiernden Predigen auf Dauer aber auch ganz schön anstrengend wirken. Nicht immer schafft der Künstler hier den gelungenen Spagat zwischen Emotionalität und Pathos.
Ja, Indoctrine ist etwas Besonderes, aber leider nichts besonders Gutes. Zu wirr erscheint das Liedgut über weite Strecken, zu unorganisch das (fehlende) Zusammenspiel der Protagonisten. Das Konzept kann mich nicht überzeugen, diese Scheibe brauche ich nicht.