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Rituals Of The Oak - Hour Of Judgement |
Geschrieben von: mshannes - 26.11.2009, 14:32 - Forum: The Graveyard & The Moshpit
- Antworten (1)
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Rituals Of The Oak - Hour Of Judgement
Stil: Doom Metal
VÖ: 27. November 2009
Zeit: 46:22
Label: Eyes Like Snow
Homepage: -
MySpace: www.myspace.com/ritualsoftheoak
Eigentlich verbindet man mit Australien ja eher Sonne, Wüste und allgemein hellere Umgebung. Da passen schon die Black Metal-Bands aus Down Under nicht wirklich ins Gesamtbild, noch viel weniger aber erwarte ich Doom-Kapellen aus dem Land der Kängurus. Aber um eben so eine Combo handelt es sich bei Rituals Of The Oak und dabei um eine recht ungewöhnliche, steht doch eine Frau bei den Düsterheimern am Mikrofonständer.
Wie es sich für eine Gruppe dieses Genre gehört, besteht das Liedgut ihres Debüts hauptsächlich aus langen bis überlangen Stücken, nur ein einziges davon unterschreitet die Sechs-Minuten-Grenze. Und natürlich sind die Songs alle langsam, zäh und schleppend geraten, ganz klassischer Doom halt. Aber die Tracks drücken keine Verzweiflung aus, keine bodenlose Schwärze, keine Hoffnungslosigkeit. Sie sind eher leicht melancholisch geraten, entspannt und zurückgelehnt, schwer und gleichzeitig von zarter Schönheit. Man kann sich in den Stücken verlieren, ohne dabei in ein Loch zu fallen, vielmehr hat man das Gefühl, irgendetwas Trauriges, was einem vor längerer Zeit passiert ist, Revue passieren zu lassen und damit aufzuarbeiten. Gut, nicht alles an den Stücken ist perfekt geworden, denn da gibt es einige Stellen, die meinem Rhythmusgefühl ziemlich zuwiderlaufen, sind doch ein paar Schlenker zu viel eingebaut worden. Aber der Löwenanteil des Albums ist doch gar wunderschön geworden und kann mich durchweg überzeugen.
Die Leistung der Musiker geht durchweg in Ordnung, eine solide Rhythmusgruppe stellt das Fundament, auf dem Shane Linfoot mit einigen wirklich gelungenen Leads überzeugen kann. Das größte Plus aber kann die Band mit ihrer Sängerin Sabine Hamad vorweisen, denn diese Frau liefert eine absolut überzeugende Vorstellung auf Hour Of Judgement ab. Mal sanft, hin und wieder auch kraftvoller, immer gefühlvoll, beweist sie eine sehr breite Palette an Ausdrucksmöglichkeiten. Dabei gleitet sie zum Glück aber nie in pseudo-opernhafte Regionen ab, sondern bleibt immer deutlich erkennbar eine Metal-Sängerin.
Die Produktion der Scheibe geht denn auch in Ordnung, allenfalls ein leichtes Hintergrundrauschen ist bei den ganz leisen Passagen zu vernehmen. Eine dreiviertel Stunde ist fast schon zu knapp bemessen für Musik solch epischen Ausmaßes, kann aber als Negativpunkt nicht wirklich gezählt werden. Dafür gefällt mir das Cover überhaupt nicht, es wirkt irgendwie lieblos dazugeklatscht.
Tja, bleibt die abschließende Frage nach der Punktzahl. Irgendwo zwischen vier und fünf Punkten siedle ich das Teil schon an und da es sich um die Erstlingsscheibe der Aussies handelt, gebe ich mal die bessere der beiden Wertungen. Schickes Teil und hoffentlich gibt es davon so bald wie möglich mehr.
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For The Glory - Survival Of The Fittest |
Geschrieben von: mshannes - 25.11.2009, 11:24 - Forum: The Mixed Zone & The Halfpipe
- Keine Antworten
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For The Glory - Survival Of The Fittest
Stil: Hardcore
VÖ: 27. November 2009
Zeit: 35:17
Label: Solerosso
Homepage: www.forthegloryhc.com
MySpace: www.myspace.com/fortheglory
For The Glory stammen aus Portugal und sind, wie man bei einem aus drei Worten bestehenden Bandnamen leicht vermuten könnte (Lay Down Rotten und Hail Of Bullets mögen's mir verzeihen), eine Hardcore-Kapelle. Die seit 2003 bestehende Combo legt nun nach mehreren Demos, MCDs und 7"-Scheiben ihr erstes echtes Album vor, welches zumindest vom Titel her von Charles Darwin beeinflusst zu sein scheint.
Recht rau und ruppig gehen die Portugiesen auf Survival Of The Fittest zu Werke. Die zwölf Songs sind allesamt sehr direkt geworden und wirken dadurch angenehm authentisch. Schwere, treibende Rhythmen dominieren das Geschehen, die Musik hat Biss und ist griffig. Große Überraschungen wird man zwar vergeblich suchen, das Quartett bleibt immer innerhalb ihrer Genregrenzen, aber das, was sie machen, machen sie überzeugend oder zumindest solide. Die Stücke sind kurz und auf den Punkt geschrieben, ohne Sperenzchen, dafür mit allen Trademarks, die man von einer Hardcore-Scheibe erwarten kann. Aggressive Vocals, die zumeist im mittelhohen Tonbereich angesiedelt sind und zum Glück eher selten in hysterisch-kreischende Regionen abdriften, aggressives, energiegeladenes Riffing, ein treibender Bass und ein Schlagzeug, das zumindest den Takt halten kann, auch wenn mich hier der etwas dünne Klang der Schießbude nicht wirklich zufrieden stellt.
Mit 35 Minuten ist der Rundling zwar nicht sonderlich opulent geworden, aber angesichts der gebotenen Intensität reicht die Spieldauer durchaus. Von der Produktion her gibt es auch keine großen Kritikpunkte, das Werk klingt passend direkt und roh, ohne unterproduziert zu wirken. Die Songs selber sind zwar kein Wunderwerk der Abwechslung und können ihre gemeinsame Herkunft zu keiner Zeit verleugnen, aber richtig langweilig werden sie trotzdem nicht, genug Eigenidentität haben sie schon vorzuweisen. Sogar ein paar melodische Stellen (z.B. bei "Run And Hide") haben sich zur Freude des Rezensenten auf der Langrille eingefunden, ansonsten wird das Tempo innerhalb gewisser Grenzen durchaus mal variiert.
Alles in allem ist Survival Of The Fittest zwar weit davon entfernt, ein Geniestreich geworden zu sein, aber ein durchaus taugliches Album ist der iberischen Band damit schon gelungen. Dem Hardcore-Fan wird's gefallen, neues Publikum für diese Musikrichtung wird wohl eher spärlich zuströmen. Für zwischendurch schon in Ordnung.
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Ohrenfeindt - Auf die Ohren!!! (2-CD) |
Geschrieben von: mshannes - 24.11.2009, 14:21 - Forum: The Hard Rock Café & Dragon's Lair
- Antworten (2)
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Ohrenfeindt - Auf die Ohren!!! (2-CD)
Stil: Rock
VÖ: 11. September 2009
Zeit: 118:00
Label: Phönix Records
Homepage: www.ohrenfeindt.de
MySpace: www.myspace.com/ohrenfeindthamburg
Immer wieder werden sie gepriesen als die deutschen AC/DC oder besser gesagt, die deutschen AC/DC aus St. Pauli. Und auch wenn sich deutliche Parallelen sowohl im Sound als auch im allgemeinen Gehabe finden lassen, kann ich Ohrenfeindt doch einen gewissen teutonischen Touch nicht absprechen, der mich seltsamerweise manchmal an einen Werner-Film erinnert. Wie dem auch sei, unterhaltsam ist die Mucke auf jeden Fall.
Und was bei solch einer Band schon aus der Konserve funktioniert, sollte doch live noch zwei Klassen besser ankommen, oder? Kurz gesagt: Tut es auch! Deswegen kann ich mein Fazit auch gleich vorziehen und verraten, dass Fans der Band absolut glücklich werden mit dem Doppel-Live-Album und Neuhörer hier einen Einstieg bekommen können, wie sie ihn besser wohl nirgends finden werden. Wie bei einem Live-Album üblich (oder zumindest wünschenswert), handelt es sich bei der Setlist um ein Best-Of der kompletten Bandgeschichte, welches in insgesamt vier Locations im Herbst 08 aufgenommen wurde, darunter auch unser allseits geliebtes Metropolis (gut gemacht, Luigi!). Und obwohl solch eine Zusammenstellung nicht das Beste verhoffen lässt, wirkt die Scheibe doch wie aus einem Guss und lässt nie den Verdacht aufkommen, dass hier zwanghaft zusammengeschnipselt wurde.
Klanglich ist das Album für einen Live-Mitschnitt gar löblich geraten. Kein Soundbrei, keine Overdubs, direkt und authentisch klingt die Chose und lässt den Hörer ganz in den jeweiligen Auftritt mit eintauchen. Man fühlt sich, als würde man direkt vor der Bühne stehen oder zumindest irgendwo in der dritten Reihe. Großes Lob für die Abmischung an dieser Stelle. Gut, das führt auch dazu, dass man hört, dass Sänger Chris Laut manchmal die Kontrolle über sein Organ verliert, wenn es in ganz hohe Tonlagen geht, aber das macht den Mitschnitt nur umso sympathischer, so ist live nun einmal.
Die Auswahl des Liedgutes ist über jeden Zweifel erhaben und zeigt, dass die Band sehr wohl mehr kann als nur zu rocken, auch wenn das natürlich den Hauptteil des Sets ausmacht. Aber gerade Titel wie "Kann Ich Dich Nach Hause Fahr'n" oder "So Laut Wie Ich Kann" zeigen sehr deutlich, dass die drei Paulianer wirklich gute Musik machen können und nicht auf reinen Rock reduziert werden dürfen.
Wirklich gute Live-Scheiblette, die dem Fan genauso wie dem Neuinteressenten bedenkenlos empfohlen werden kann.
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Various Artists - ReUnation (2-CD) |
Geschrieben von: mshannes - 24.11.2009, 14:21 - Forum: The Hard Rock Café & Dragon's Lair
- Keine Antworten
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Various Artists - ReUnation (2-CD)
VÖ: 13. November 2009
Zeit: CD1 77:48 - CD2 77:55
Label: Remedy Records
Tribute-Alben sind so eine Sache und eigentlich gar nicht mein Ding. Meist werden sie noch zu "Lebzeiten" der geehrten Band veröffentlicht und enthalten dann viele mal mehr, mal weniger gelungene Coverversionen von einer mehr oder weniger illustren Schar mehr oder weniger bekannter Combos (Hier wäre weniger "mehr oder weniger" wahrscheinlich auch mehr gewesen, aber ich konnte einfach nicht widerstehen...). Zumindest vom Zeitpunkt der Veröffentlichung hat man mit ReUnation diesen Fehler vermieden, denn pünktlich zur letzten Kaperfahrt der Running Wild-Galeone stechen hier 31 Kapellen in See, um Käpt'n Rolf und seiner Crew die letzte Ehre zu erweisen.
Eine bunte Schar von Möchtegern-Piraten hat sich auf ReUnation versammelt. Von bekannten Acts wie Powerwolf oder Deadlock über lokale Halbprominenz wie Chinchilla und Orden Ogan bis hin zu unbekannteren Bands der Marke Skiltron oder Esenia findet man ein breites Spektrum sowohl der Bekanntheitsgrade als auch Stilarten. Dass die meisten Huldiger aus dem Bereich des klassischen Heavy Metals kommen, sollte nicht verwundern, aber auch Schwarzheimer in Form von Withering Soul, Modern Metaller wie die angesprochenen Deadlock, Folkdeath-Combos der Marke Suidakra und sogar eine waschechte Rockband (5th Sonic Brigade) haben sich auf dieses Doppelalbum verirrt. Dass dabei zumindest ein paar interessante Variationen des Wild'schen Liedgutes herauskommen können, sollte dann doch anzunehmen sein.
Und so sind es auch die Coverversionen mit dem größten Anteil an neuen Ideen, die am meisten im Gedächtnis hängen bleiben. Die Sonische Brigade hat es doch glatt gewagt, aus "Angel Of Mercy" eine Ballade zu machen, die nach einiger Eingewöhnungszeit ihren ganz eigenen Charme entfaltet und mich wirklich überzeugen kann. Auch das in seiner neuen Form ziemlich brachiale "Firebreather" verfehlt seine Wirkung auf den Rezensenten nicht und kann sich vom Original durchaus beachtlich emanzipieren. Dann gibt es noch die Fraktion der recht brauchbaren Versionen, bei denen die Klasse des Originals zusammen mit dem Können der neuen Interpreten einen Reinfall verhindert und in die Rubrik "brauchbar" fällt. Dazu gehören zum Beispiel Powerwolfs "Riding The Storm" (aber das Stück kann eh niemand kaputt machen) oder Magicas Interpretation von "Victory". Aber leider gibt es bei solch einer Zusammenstellung auch Ausschuss, wozu ich beispielsweise das grottige "Detonator" zähle und auch die Neueinspielung von "Dr. Horror" hat ihren Titel nicht völlig zu Unrecht. Licht und Schatten also, aber das war ja zu erwarten.
Interessant ist aber, dass besonders die misslungenen Neuinterpretationen deutlich machen, wie gut die oftmals und nicht immer zu Unrecht gescholtenen alten Piraten meist waren, denn wenn man Stücke so verhunzen kann, gehört doch auch einiges dazu, sie im Original so gut zu spielen. Genauso wird klar, dass bei aller Klasse mancher Neuinterpreten der bestimmte augenzwinkernde Touch, der Running Wild meiner Meinung nach immer ausgemacht hat, so leicht nicht zu ersetzen ist. Rolfs Crew war halt ganz was Besonderes, was durch dieses Tribute-Album noch deutlicher wird. Insofern hat die Scheibe ihren Zweck vollends erfüllt.
Was mich aber ein wenig verwirrt ist die Tatsache, dass sich die Aufnahmen hinsichtlich ihrer Qualität doch deutlich unterscheiden. Knallt einem die Deadlock-Version schon bei ihrem unsäglichen Electro-Intro fast die Trommelfelle durch, sind andere Stücke so leise abgemischt, dass ich mein Equipment schon auf Vollanschlag drehen muss, um noch was hören zu können. Gut, vielleicht liegt das daran, dass mir zur Rezension nur eine MP3-Promo vorliegt, aber dann hätten sich bestimmte Leute ein bisschen mehr Mühe geben können, das Zeug bereitzustellen. Und wenn es auch "in echt" diese Diskrepanzen gibt, ist das auch nicht viel besser.
Tja, ReUnation ist ein Tribute-Werk mit Höhen und Tiefen, das aber durchaus seine Daseinsberechtigung hat. Mir zumindest ist dadurch wieder mal klargeworden, dass ich viel öfter auf musikalische Kaperfahrt gehen sollte...
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