Vörgus - Hellfueled Satanic Action
Stil: Thrash Metal
VÖ: 20. Juli 2009
Zeit: 30:35
Label: Inferno Records
Homepage: -
MySpace: www.myspace.com/vorgus
Lustige Burschen scheinen sie ja schon zu sein, die drei Mann von Vörgus, denn wenn man den Bandnamen rückwärts schreibt oder ausspricht, erhält man das schwedische Äquivalent von "Leck mich am Ar***". Wobei der Name gar nicht schlecht gewählt ist, denn das Trio verbreitet auf seiner aktuellen Scheibe eine recht deutliche "Leck mich"-Attitüde, zumindest, was ihre Einstellung zu moderneren Einflüssen in der Musik darstellt.
Denn die drei Schweden, für die Hellfueled Satanic Action die erste "echte" Veröffentlichung darstellt (die früheren Werke waren allesamt Demos), zeigen sich von Entwicklungen im Metal, die nach 1987 stattgefunden haben, gänzlich unbeeindruckt. Wie weiland die mehr oder weniger guten Venom holzen sie sich mit sympathisch-primitivem Charme durch einfach gestrickte, aber recht unterhaltsame Songs, wobei hin und wieder auch Anklänge an Hellhammer durchzuklingen scheinen. Bodenständiger Metal also, frühester, roher Thrash, ohne Spielereien geschrieben und gespielt, dafür aber recht energiegeladen und immer relativ eingängig. Trotz der engen stilistischen Limitierung wird die Scheibe dabei nicht mal langweilig, was allerdings zumindest teilweise auch an der sehr kurzen Spieldauer liegen könnte.
Wie auch die britischen Vorväter legen Vörgus bei ihrer Performance keinen gesteigerten Wert auf technische Glanzleistungen, weder beim Spiel noch beim Klang der Scheiblette. Solides, recht simples, aber nie eintöniges Instrumentalspiel gepaart mit einer Stimme, die mehr als einmal Erinnerungen an das Organ von Cronos wach werden lässt, ist genau die passende Art, diese Musik zu spielen, und die Produktion verleiht dem Sound noch die angemessene Räudigkeit, ohne ganz nach Übungsraum zu klingen.
Insgesamt ein sehr launiger Ausflug in eine Zeit, als die Stilarten des Metals sogar für einen Arbeiter des örtlichen Sägewerks an einer Hand abzuzählen waren. Neuland wird hier nicht erschlossen, aber das ist auch gar nicht das Ziel der schwedischen Band. Vielmehr wird alten Vorbildern gehuldigt und das um einiges gelungener als beim recht ähnlich gearteten Release von Die Hard, welches ebenfalls dieser Tage das Licht der Welt erblickt hat. Durchaus hörenswert...
Review:
Oliver Hartmann begeisterte vier Alben lang die Metal-Gemeinde als Sänger von At Vance. Nach dem Zerwürfnis mit Olaf Lenk, kehrte Hartmann dem Power Metal den Rücken zu und beschäftigte sich mit deutlich melodischeren Klängen. 2005 erschien das Hartmann-Debüt OUT IN THE COLD, eine starke AOR-Scheibe. Nun hat der Ausnahmesänger mit dem schlicht betitelten III sein drittes Album am Start.
Zuerst einmal fällt mir auf, dass mitunter ein paar rockigere und auch kräftigere Töne Einzug fanden. Zwar bleiben in erster Linie die tollen Melodien und die mitreißenden Choräle bestimmend, doch so eine großteils boogie-rockende Nummer wie "From outta Space" gab es beispielsweise auf OUT IN THE COLD nicht. Da stehen tatsächlich mal der Groove und die Riffs im Vordergrund. Doch das will ich nicht negativ hinstellen. Im Gegenteil: soundliche Variationen bringen für den Hörer eher mehr Reiz mit sich. Ähnlich geartet ist "Right here right now".
Bei "Suddenly" kreiert Oliver einen melodischen, emotionalen Song, der trotzdem noch viel Drive hat. Die Freunde der ganz gefühlvollen Klänge brauchen aber keine Sorge zu haben. Die gibt es auf III durchaus auch zu hören, z.B. bei "All I can say" oder "Don't tell me it's over". Das sind Balladen, bei denen alleine die einfühlsame Seite im Mittelpunkt steht.
Auch "Don't give up your Dream" beginnt balladesk, steigert sich dann aber zu einer energischen Nummer, die mich an kräftigere Whitesnake-Songs erinnert. Dieser Track hat eine tolle Instrumentierung, eine geniale Melodie und die wahrscheinlich intensivste Gesangsleistung von Oliver auf III.
Mehr in den Hintergrund traten dagegen die reinen AOR-Stücke, die auf OUT IN THE COLD noch die Oberhand hatten. Mit "I won't get fooled again" und "Forgotten Innocence" finde ich – die beiden Balladen mal ausgeschlossen – tatsächlich nur zwei Songs, die ich in die Sparte stecken würde. Interessanterweise an Anfang und Ende platziert.
Dagegen gibt es mit "Broken Down" sogar einen richtig druckvollen Hardrocker, und auch "Lost in Havanna" und "Brothers" verströmen enorme bluesrockige Energien.
Das einzige, das mich ein wenig stört, ist das mehrfache Einflechten von spacigen Intro-Samples. Das klingt nicht so recht harmonisch. Doch diese Eindrücke werden meist schnell wieder weggewischt, sobald der betreffende Song richtig los legt.
Fazit: Fakt ist: Hartmann ist seit dem Debüt wesentlich härter und dieses Album vor allen Dingen ziemlich vielschichtig und –seitig geworden. Das muss man als Fortschritt sehen. Dafür gibt es nicht mehr ganz so viele Melodien, die den Gehörgängen schmeicheln wie noch bei OUT IN THE COLD. Durften sich beim Debüt vor allen Dingen die Anhänger der Melodic-Rock-Klänge angesprochen fühlen, sind es heuer eher die Freunde eines abwechslungsreichen Hard Rock-Albums.
III ist auf jeden Fall ein gutes Album, gar keine Frage. Gerade die Vielfalt muss man lobend erwähnen. Und Oliver Hartmanns Stimme ist und bleibt einfach klasse. Die Refrains und Choräle sind weiterhin 1a. Dennoch gefiel mir das Debüt wegen der immensen Melodic-Hymnen einen Ticken besser. Doch sollte jeder Hard Rock- und AOR-Anhänger III unbedingt antesten.
Titel-Liste:
1. I won't get fooled again
2. From outta Space
3. Suddenly
4. All I can say
5. Right here right now
6. Don't give up your dream
7. Broken down
8. Don't tell me it's over
9. Lost in Havanna
10. Brothers
11. Forgotten Innocence
Huldrefolk - Morbide Elite
Stil: Black Metal
VÖ: 01. November 2009
Zeit: 51:29
Label: Iron Age Records
Homepage: -
MySpace: www.myspace.com/huldrefolk
Was den Umfang betrifft, ist die belgische Black Metal-Szene doch recht übersichtlich, außer Enthroned fällt mir so auf die Schnelle nichts dazu ein. Zumindest ein neuer Mitspieler auf diesem Feld ist mit Huldrefolk nun mit im Spiel, legen die 2003 gegründeten Schwarzwurzler mit Morbide Elite doch gerade ihr Erstlingswerk vor. Und da ich keine Ahnung habe, wie der Titel der Scheibe denn nun gemeint ist (mein Holländisch ist nicht besonders gut), spare ich mir irgendwelche ideologischen Deutungsversuche und gehe einfach davon aus, dass das nicht politisch gemeint ist.
Denn offensichtlich ist das Quintett weniger von irgendwelcher Politik beeinflusst, sondern widmet sein Liedgut geschichtlicherer Thematik, hauptsächlich der Pest und ihrer Begleiterscheinungen. (daher auch ihre eigene Stilbezeichnung "Medieval Trollish Pestkult"). Eigentlich ein angemessenes Thema für eine Black Metal-Band, oder? Vom Stil her haben wir es hier nicht mit irgendwelchen symphonischen Schwarzmetallern zu tun, hier herrscht immer noch ein Stil wie aus den Anfangstagen der Düsterheimer. Kein Keyboard, dafür richtig griffige und dennoch bösartige Gitarren, ein Drummer, der nicht nur Dauerblast auf der Kelle hat und ein Sänger, der zwar nicht wirklich variationsreich agiert, seinen Job aber innerhalb der Genregrenzen durchaus beachtlich macht. Ja, böse ist die Musik, fies und gemein klingt sie auch und trotzdem hat die Band nicht vergessen, dass man auch Melodien und sogar ein wenig Groove in diesen Musikstil einbringen kann, ohne gleich als "vntrve" bezeichnet zu werden. Richtig schicke Melodien haben die Belgier sogar untergebracht, die genau die Abwechslung reinbringen, die ähnlich gearteten Werken oftmals abgeht.
Technisch bewegen wir uns hier im genreüblichen Bereich. Wirkliche Ausnahmekönner kann man hier nicht bestaunen, aber eigentlich erwartet das auch niemand. Die Jungs liefern grundsolide Arbeit ab und geben sich dabei keine Blößen. Nur mit der Produktion habe ich ein paar kleinere Probleme, ist sie mir doch ein ganzes Eck zu dumpf geraten. Gut, dadurch hat die Mucke unerwartet viel Bums bekommen, aber ein paar Höhen wären auch nicht schlecht gewesen. Na ja, Black Metal muss wohl so klingen, könnte man jetzt einwerfen, aber da muss ich ja nicht zustimmen. Die Spieldauer ist angenehm opulent ausgefallen und das Cover der Thematik angemessen.
Die verbesserungswürdige Produktion kostet die Scheibe den Aufstieg in höhere Wertungsregionen, aber beachtlich ist dieses Debüt allemal ausgefallen. Da kann gerne noch mehr aus der Richtung kommen.
FORGERY new album Harbouring Hate
UNCOMPROMISING NORWEGIAN THRASH METAL!!!
Forgery is a four-piece band playing hard, fast and uncompromising thrash metal. Uncompromising style, incorporating the honest aggression and brutality of the legendary Bay Area bands with a more up-to-date sound and incorporating more diverse musical influences