Hallo, Gast |
Du musst dich registrieren bevor du auf unserer Seite Beiträge schreiben kannst.
|
Benutzer Online |
Momentan sind 182 Benutzer online » 0 Mitglieder » 181 Gäste Google
|
|
|
Junius - The Martyrdom Of A Catastrophist |
Geschrieben von: mshannes - 23.09.2009, 18:56 - Forum: The Mixed Zone & The Halfpipe
- Keine Antworten
|
 |
Junius - The Martyrdom Of A Catastrophist
Stil: Post Wave
VÖ: 04. September 2009
Zeit: 48:59
Label: Make My Day Records
Homepage: www.juniusmusic.com
MySpace: www.myspace.com/junius
Puh, jetzt wird's schwierig...
Denn die hierzu besprechende CD hat mit Metal ja mal so gar nix zu tun, das glaubt man fast nicht. Aber egal, da muss der Rezensent durch, dafür wird er ja bezahlt. Wobei mir gerade auffällt, dass ich ja gar nix dafür bekomme. Aber der Ehrgeiz, auch vor so völlig ungewohntem Terrain bestehen zu können, hat mich dann doch gepackt.
Junius kommen aus Boston und machen einen Sound, der sich nur schwer festlegen lässt. Indie Rock, Alternative, Shoegaze, Post- und Dark Wave werden vermischt mit progressiven und Ambient-Elementen und bilden dadurch eine ganz eigenartige Melange verschiedenster Stile. Erinnerungen an Bands wie The Cure oder auch Depeche Mode werden immer wieder geweckt, allerdings biedern sich die Herren aus Massachusetts bei keiner Referenzband übermäßig an, sondern schöpfen aus einem großen Pool an Möglichkeiten und Variationen. Im besten Fall (z.B. bei "The Antediluvian Fire") klingt die Musik der Amis hypnotisch-faszinierend, im schlimmsten ("Letters From Saint Angelica") langweilig und einschläfernd (zumindest für mich). Wirklich viel passiert auf The Martyrdom Of A Catastrophist nicht, was aber nicht immer negativ zu bewerten ist, denn in der Ruhe liegt hier oftmals viel Kraft. Stimmungen werden erzeugt und der Hörer mit hineingezogen. Das gelingt zwar, wie oben bereits angemeckert, nicht immer, hinterlässt aber über weite Strecken ein positives Gefühl, was die musikalische Halbwertszeit der Platte betrifft.
Klanglich ist auf dem Rundling alles in Butter. Zwar darf der Hörer keine übertrieben wuchtigen Songs erwarten, aber das würde den oftmals fragilen Songstrukturen auch überhaupt nicht gerecht. Glasklar und fein abgestimmt dringt die Musik an des Hörers Ohr und weiß die kleinsten Einzelheiten der Stücke offen darzubieten. Knapp 50 Minuten Spieldauer sind ebenfalls angemessen, nur das Coverartwork ist irgendwie langweilig geraten.
Tja, wie schon erwähnt, ist das hinten und vorne keine Musik der härteren Gangart, aber auf ihre Weise gar nicht so übel geworden. In Anbetracht meiner fehlenden Vergleichsmöglichkeiten spare ich mir hier eine punktemäßige Bewertung und belasse es bei einem "nicht mein Ding, aber auch nicht uninteressant".
|
|
|
Grieving Age - In Aloof Lantern, Thy Bequeathed A Wailer Quietus |
Geschrieben von: mshannes - 23.09.2009, 18:56 - Forum: The Graveyard & The Moshpit
- Antworten (1)
|
 |
Grieving Age - In Aloof Lantern, Thy Bequeathed A Wailer Quietus
Stil: Doom Death
VÖ: 16. Juli 2009
Zeit: 36:49
Label: Eigenproduktion
Homepage: -
MySpace: www.myspace.com/grievingage
Jetzt wird's ganz exotisch...
Denn eine Band aus Saudi-Arabien hatte ich bisher noch nie zu rezensieren. Unweigerlich fragt man sich da, ob man sich in solchen Staaten als Metaller nicht sehr schwer tut und vor allem: Wie funktioniert Metal ohne Bier?? Nun, das können wohl nur die Herren Künstler selbst beantworten, lassen wir deswegen hier und jetzt die Musik sprechen.
Grieving Age machen Doomdeath der besonders zähen und deprimierenden Art, Saturnus wäre stilistisch ein erster Anhaltspunkt. Zäh und bedrohlich wälzen sich die beiden Tracks aus den Boxen und ziehen den Hörer mit in ein Tal der Verzweiflung. Zwei Songs? Richtig gelesen, denn auch hier haben wir es mit einer exotischen Veröffentlichung zu tun. Beide Stücke sind weit über eine Viertelstunde lang, was der CD trotz der überschaubaren Songanzahl eine brauchbare Spieldauer verpasst. Während dieser Zeit verbleibt die Musik fast immer im ultra-langsamen Bereich, nur Track zwei weist am Ende des ersten Viertels eine kleine, fast schon thrashige Einlage auf, die aber auch dringend benötigt wird, denn leider wird die Musik der Araber mit der Zeit doch ein bisschen monoton. Das passiert halt, wenn man zwei Ewigkeitsstücke auf Plastik bannt, die nur wenig Spannungskurven aufzuweisen haben.
Dabei gehen die Herren Musiker technisch recht versiert zu Werke, Stümper sind hier keine bei der Arbeit. Besonders hervorzuheben ist das monströse Organ von Sänger Achmed, das zu den beeindruckendsten seiner Zunft gehört. Passt perfekt zur Musik und weiß die Botschaft der Stücke virtuos zu transportieren. Auch die Produktion des Rundlings gefällt sehr gut, immerhin lag das Mastering in Händen eines gewissen Dan Swanö und das Coverartwork stammt von niemand Geringerem als Aaron Stainthorpe (My Dying Bride).
Hilft aber alles nix, wenn das Songmaterial nicht überzeugen kann. Beinharte Doomdeather können durchaus mal ein Ohr riskieren, auch wenn es spannendere Scheiben gibt, aber der Rest dürfte nach wenigen Minuten ein kleines Aufmerksamkeitsdefizit die Scheibe betreffend entwickeln. Bei allem Exotenbonus ist die Scheibe mit dem sperrigen Titel nur bedingt empfehlenswert...
|
|
|
Defect Designer - Wax |
Geschrieben von: mshannes - 23.09.2009, 18:55 - Forum: The Graveyard & The Moshpit
- Antworten (1)
|
 |
Defect Designer - Wax
Stil: Death Metal
VÖ: 07. September 2009
Zeit: 49:37
Label: My Kingdom Music
Homepage: -
MySpace: www.myspace.com/defectdesigner
Ja, ich geb's zu, ich bin etwas vorsichtig an diese Scheibe herangegangen, nachdem ich in den Infos dazu Phrasen wie "toothbraking torn riffs" und "hysterical chocking vocals" gelesen habe, zu frisch sind noch die mentalen Wunden, die das aktuelle Werk von Psyopus bei mir hinterlassen hat. Sollte hinter Wax etwa das gleiche Grauen lauern wie hinter Odd Senses?
Kurz gesagt: Nein! Denn was sich erst mal recht nervenzerfetzend liest, stellt sich beim Hören dann als ausgezeichnet gelungene Angelegenheit heraus. Defect Designer spielen eine Art technischen Death Metal, etwa in der Richtung von Severed Savior, und mischen dies mit einer Herangehensweise, die gar nicht so weit von dem augenzwinkernden Wahnsinn von Infernal Poetry entfernt ist. Zwar gehen die Russen dabei nicht ganz so extrem heran wie die beiden erwähnten Kapellen, dafür mischen sie die Zutaten zu einem erstaunlich zugänglichen und doch recht komplexen und abgedrehten Werk; so sieht ein gelungener Mittelweg aus. Verzwickte Songstrukturen fordern den Hörer, ohne ihn zu überfordern und eine gesunde Portion geistige Instabilität wird durch die Stücke ebenfalls übermittelt. Die Lieder sind auf einem durchgehend hohen Level komponiert, einzig der ein oder andere Übersong würde mir zur vollen Glückseligkeit noch fehlen, aber das ist bei dem durchweg hohen Niveau der CD problemlos zu verschmerzen.
Technisch zeigen sich die Osteuropäer dabei von ihrer besten Seite, äußerst vertrackte Gitarrenarbeit wird auf einem Fundament ausnehmend abwechslungsreicher Schlagzeugkunst zelebriert. Der Bass weiß mit vielen ungewöhnlichen Läufen zu glänzen und die Vocals stehen zwar oftmals am Rande der Hysterie, überschreiten aber nie die Grenze zum nervig sein. In den Hertz Studios passend transparent und blitzsauber produziert, kann die Scheibe auch mit satter Spieldauer und einem recht stimmungsvollen Artwork punkten.
Wem die oben erwähnten Bands gefallen, der dürfte auch mit den leicht verrückten Russen glücklich werden. Wax ist eine schicke und vor allem originelle Scheibe geworden, die hohen Wiedererkennungswert besitzt und auch eine deutlich höhere musikalische Halbwertszeit als ein Durchschnittsprodukt aufweist. Tolles Debüt von einer sehr vielversprechenden Band!
|
|
|
|