Hallo, Gast |
Du musst dich registrieren bevor du auf unserer Seite Beiträge schreiben kannst.
|
Benutzer Online |
Momentan sind 268 Benutzer online » 0 Mitglieder » 267 Gäste Google
|
|
|
Megaherz - Herzwerk II (2002) |
Geschrieben von: PunkZERO - 04.04.2006, 16:31 - Forum: The Mixed Zone & The Halfpipe
- Antworten (7)
|
|
[center]Megaherz - Herzwerk II (2002)[/center]
Genre: Elektro-Metal-Industrial Verquickung ^^
Spielzeit: 59:57
Tracks:
[center]Herzblut (5:19)
Glas und Traenen (3:55)
I.M. Rumpelstilzchen (4:31)
5.Maerz (4:17)
F.F.F. (Flesh for Fantasy) (5:26)
Hand aufs Herz (3:59)
Zu den Sternen (5:14)
Licht II (Instrumental) (2:08)
Heute schon gelebt? (3:51)
An deinem Grab (6:57)
Perfekte Droge (4:28)
Spiel nicht... (4:41)
Gold (5:11)[/center]
Ich bin ja eine der Personen, die nicht einfach so jedem Trend hinterherlaeuft. Dementsprechend habe ich auch auf die ploetzlich auftretende Welle deutscher Rockmusik reagiert. ueberlegung regierte hier vor blindem Aktionismus. Das Ergebnis: von der Rockmusik ist bei mir eigentlich nur Tomte haengengeblieben. Die „Neue deutsche Haerte“ ist noch weniger glimpflich davongekommen. Rammstein waren ganz nett, Oomph nicht schlecht, aber kein Knaller und Such A Surge zeigte gute Ansaetze. Doch dann gab es eine Band, die mich wirklich umgehauen hat......Megaherz.
Megaherz war anders. Zufaellig bin ich an das hier zu besprechende Album „Herzwerk II“ gekommen. Skeptisch legte ich es in den Player und wurde erstmal von der wuchtigen Produktion umgehauen. Glasklarer Sound, satter Bass, schneidendes Keyboard und (am geilsten) sehr druckvolle Gitarren bestimmen das Klangbild. Nun gut, das gab es auch schon bei oben genannten Bands, was Megaherz jedoch anders machen: sie gehen mit einer gewissen Portion Authenzitaet an die Sache heran. Kein Instrument dominiert eindeutig die Szenerie; alles hat seine grossen Szenen um anschliessend wieder mal fast zu verschwinden.
Dominiert wird der Sound dagegen von eingaengigen, im Grunde simplen, aber auf jeden Fall ohrwurmverdaechtigen Melodien. Das zeigt sich schon beim Opener „Herzblut“, der ohne grosse Umschweife direkt erstmal auf die 12 geht. Auch die folgenden Stuecke (im Besonderen „5. Maerz“ und „I.M. Rumpelstilzchen“) koennen Melodietechnisch ueberzeugen, warten jedoch alle erst einmal mit einem Intro auf, das den Song letztlich in die entsprechende Form entlaesst.
Ein weiteres Element, das den Megaherz-Ton von anderen Bands abhebt, ist ein unglaublich hoher „Groovefaktor“. Mag das Lied auch noch so ernst sein, durch die Arbeit von Bass und Schlagzeug (und manchmal auch dem Keyboard) MUSS man sich einfach irgendwie bewegen. Somit wird der Sound beinahe schon partytauglich.
Das wird jedoch (gluecklicherweise) schon im Ansatz erstickt. Dazu traegt einfach die Atmosphaere der Songs bei. Es tritt hier einfach eine unglaubliche metallische kaelte an den Tag, die ihresgleichen sucht. Selbst bei Liedern ueber zwischengeschlechtliche Kontakte bleibt die Stimmung wie im Kuehlhaus.
Wo wir jetzt schon bei der Atmosphaere sind, kann ich auch gleich mal auf die Texte kommen. Diese sind fuer Megaherz (paradoxerweise) Segen und Fluch zugleich.
Warum Segen? Ganz einfach: Es wird nicht versucht, besonders skandaloese Texte zu schreiben, nur weil deutsch gesungen wird (Holla Rammstein). Auch muss nicht jeder Song zwingend irgendein Problem der Gesellschaft aufgreifen (Howdy Oomph) und zu guter letzt werden die Texte nicht darauf getrimmt, dass sie auf jeden Fall rap-tauglich sein muss (Gruss an Such A Surge). Stattdessen nahm die Gruppe einfach Themen, die sie interessieren. Das reicht von Liebe bis hin zum Uniformitaetswahn der Gesellschaft. Das ganze wird dann in Texte verquickt, die mal sarkastisch, mal zynisch an die Themen herangehen (man betrachte hierzu „Glas und Traenen“ oder „I.M. Rumpelstilzchen“). Dennoch: auch ernstgemeinte Texte sind dabei („5.Maerz“). Dadurch wirkt diese Gruppe irgendwie glaubwuerdiger, als die Konkurrenten.
Doch gerade da tut sich jetzt das Problem auf. Sarkasmus und Zynismus sind ja gut und schoen, solange sie nicht ueberhand nehmen. Doch in dem einen oder anderen Song tut es das leider. So kommt es leider dazu, dass die Texte etwas plakativ wirken. Man muss sich auch wirklich fragen, ob gerade in einem Lied wie „Glas und Traenen“ Woerter wie „Moralfaschisten“ angebracht sind, oder einfach nur dastehen, damit die Leute was haben, wodran sie sich stossen koennen. Und warum muss das so sein? Kann ich nicht einfach mal Musik hoeren, ohne das in jedem Text irgendwas sein muss, ueber das man streiten kann? Eben.....ein Kratzer in der ansonsten so schoenen Fassade.
Ein Kratzer....der dem Gesamtergebnis jedoch keinen grossen Abbruch tut. Mit Herzwerk II kann man im Grunde nicht viel falsch machen. Man bekommt eine grandiose und vor allem authentisch - ehrliche Platte, voll mit genialen Melodien und einem tollen Groove. Eine Platte, die mit vielen guten Ideen und Texten daherkommt, die leider bisweilen doch ein wenig plakativ geraten sind, was dem „Eben-nicht-nur-auf-Publikumswirksamkeit-getrimmt“-Image einen ganz leichten Beigeschmack verpasst. Wer sich daran nicht stoert, der muss eigentlich zugreifen.
|
|
|
Klassiker: Vicious Rumors - Word Of Mouth (1994) |
Geschrieben von: Krabbe - 04.04.2006, 11:42 - Forum: The Hard Rock Café & Dragon's Lair
- Antworten (7)
|
|
Sooo denn will ich doch auch mal meinen Einstand auf dem neuen Forum feiern.
Anbei eine Kritik, die ich vor ca. 2 Jahren geschrieben hab.
Off goes the post...
VICIOUS RUMORS - WORD OF MOUTH (1994; Rising Sun Productions/SPV)
Mit "Word Of Mouth" bringen VICIOUS RUMORS anno 1994 ihre insgesamt fuenfte Platte auf den Markt.
Leider ist es gleichzeitig die letzte mit dem wirklich begnadeten Saenger Carl Albert. Dieser liefert, ein Jahr vor seinem Tod, mit "Word Of Mouth" eine bisher unerreichte Arbeit ab, ob melancholisch, mahnisch oder einfach wuetend; hier klingt nicht ein Ton deplaziert oder aufgesetzt.
Doch nicht nur Mr. Albert setzt Massstaebe, die gesamte Band ist absolut, wie sagen die Amis so schoen, "top notch".
Allen voran seien Mastermind und Leadgitarrist Geoff Thorpe sowie sein kongenialer Partner Mark McGhee zu nennen. Die beiden hauen Riffs raus, dass einem fast schwindlig werden kann, besser kann man US-Metal nicht zelebrieren. Dass hier wahre Klampfengoetter am Werke sind, wird besonders in den Soloparts deutlich. Hierfuer adaequate Worte zu finden ist sogut wie unmoeglich. Die Rythmusfraktion bringt mit Sicherheit keine technischen Wunderwerke Zustande. Doch das muessen Larry Howe (Drums) und Tommy Sisco (Bass) auch garnicht, denn das was die beiden spielen ist auch so ueber alles erhaben.
Zum Meisterwerk wird "Word Of Mouth" aber durch die grosse songschreiberische Klasse. Nichts draengelt sich in den Vordergrund, Soli werden nicht gezockt, um der ihrerselber willen, kein Trommelwirbel zuviel und auch kein Scream da, wo keiner hingehoert: Alles dient dem Song! Diese sind uebrigens auch in ihrer Laenge perfekt; im Schnitt ca. vier Minuten. Einfach Klasse, wie sich solche Topmusiker selbst zuruecknehmen, damit etwas groesseres Ganzes entstehen kann. ueber die Produktion brauche ich nicht viele Worte verlieren: Stimmig! Damit ist alles gesagt.
Warum betreibe ich hier kein Namedropping? Es ist dieser Band gegenueber einfach ungebuehrend, bei NEVERMORE macht das auch kein Mensch. VICIOUS RUMORS zeigen, dass man schweinegeilen Heavy/Power Metal ohne arschfreie Lederhosen und Fantasy-schlachten-metal-ist-so-toll-Lyrics schreiben kann und somit gilt "Word Of Mouth" selber als Referenz.
Falls ihr die CD als Digipak bekommen koennt, sofort kaufen, denn dort gibt es mit Paint It Black (Rolling Stones) und Communication Breakdown (Led Zeppelin) noch zwei erstklassige Coverversionen als Bonus obendrauf.
01. Against the Grain
02. All Rights Reserved
03. The Voice
04. Thinking of You
05. Thunder & Rain (Part 1)
06. Thunder & Rain (Part 2)
07. No Fate
08. Sense of Security
09. Dreaming
10. Building # 6
11. Ministry of Fear
12. Music Box
---------------------------------------------
Gesamtspielzeit 48:03
Offizielle Homepage: http://www.viciousrumors.com/
|
|
|
|