03.07.2008, 11:49
Zitat:Sechs(!) lange Jahre hat es gedauert, bis endlich der Nachfolger von "The Amalgamut" in die Laeden gehievt wurde. Die ewige Auszeit wurde fuer Fans von Bandkopf Richard Patrick nur durch seine zweite Band ARMY OF ANYONE versuesst, die allerdings hier zulande ziemlich unbemerkt geblieben ist.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Wartezeit hat sich definitiv auch gelohnt. Es hat zwar ein paar Umdrehungen gedauert, bis ich echten Zugang zu vielen Songs gefunden habe, doch hat man diese kurze Eingwoehnungsphase erst mal hinter sich, wird deutlich, dass Richard Patrick nichts verlernt hat. Auch auf "Anthems For The Damned" tummeln sich in erster Linie subtil-eingaengie Rocker mit leichter Industrial-Schlagseite. Dabei ist vor allem das feine Gespuer fuer grosse Melodien geblieben, die Songs wie Soldiers Of Misfortune, Whats Next oder In Dreams zu Hoehepunkten des Albums werden lassen. Ganz im Gegensatz dazu steht eine harsche, deutlich von den NINE INCH NAILS inspirierte Nummer wie The Take, wo Richard Patrick auch vokal an Trent Reznor erinnert und dessen Riffing ungewohnt hart und kalt klingt. Warm ums Herz wird einem dafuer bei der atmosphaerisch-relaxten Ballade Only You, die gar Erinnerungen an die straeflichst unterbewerteten VAST auflodern laesst.
An diesem Punkt koennte die Platte dann auch hervorragend enden. Das ist aber leider nicht der Fall. Das langatmige, reichlich unspektakulaere Instrumental Can Stop This oedet tatsaechlich an, bevor die drei Bonustracks (Remixe von Soldiers Of Misfortune, Kill The Day und The Take) deutlich an den Nerven zehren.
Sieht man ueber dieses Manko grosszuegig hinweg und beendet das Album nach elf Songs und und guten 45 Minuten Spielzeit, ist "Anthems For The Damned" tatsaechlich staerker als der Vorgaenger "The Amalgamut". Fuer die restliche Spielzeit gibt es deutliche Abzuege in der B-Note, doch dafuer ist ja die Stopp-Taste erfunden worden.
Fans koennen "Anthems For The Damned" also bedenkenlos ins Regal stellen. Wer sich eine leichtfuessige Variante der NINE INCH NAILS oder eine gitarrenlastigere Variante von VAST anhoeren moechte, liegt hier ebenfalls goldrichtig.
quelle: powermetal.de
[b]Persoenlicher Nachtrag: Wirklich ein absolutes Klassealbum......wie der Vorgaenger (den ich mir damals uebrigens am Erscheinungstag geholt hab ^^)...unddessen Vorgaenger......und wie auch das erste Album. Eine Platte, die sich sowohl fuer den Sommer, als auch zum Nachdenken eignet. Und zu guter letzt: "The Take" laesst deutlich durchblitzen, dass Richard Patrick 1990 Tourgitarrsit der Nine Inch Nails war. Wer guten Alternative-Rock mit cooler Industrial-Schlagseite haben will -> zugreifen
9/10