Zitat:01. Newborn Tomorrow
02. Book Of Life
03. When Worlds Collide
04. Dust To Dust
05. Infinity's Call
06. Through The Dark
07. Enemy Lines
08. Room 101
09. Arise
10. Salvation
Sinbreed sind sicherlich einigen Power Metal-Fans bereits bekannt, die Band gab (soweit ich mich erinnere) bereits 2005 musikalische Lebenszeichen von sich, damals noch unter dem Namen 'Neoshine' mit ihrer Demo 'With a Neoshine'. Damals noch recht unbekannt, steigerte sich der Bekanntheitsgrad der Band immer weiter bis heute. Dies rührt wahrscheinlich nicht zuletzt von den Prominenten Musikern innerhalb der Band: An den Drums sitzt Frederik Ehmke von Blind Guardian, während an den Vocals Herbie Langhans von Seventh Avenue – nebenbei, mein Lieblingssänger - sein bestes gibt.
Ich bin auf die Band aufmerksam geworden vor mehreren Monaten, als der Song ''Book of Life'' auf dem ''Metal-Crusade''-Sampler des Magazins 'Heavy' enthalten war. Gehört, geliebt, vergessen. Damals gab es nämlich leider noch nichts anderes von der Band.
Später irgendwann in 2009 veröffentlichte die Band einen weiteren Song ihres kommenden Debüt-Albums, welcher den Titel 'Newborn Tomorrow' trug. Dieser Song packte mich auf Anhieb und ist gleichzeitig der Opener des neuen Albums.
Das Album trägt den Titel 'When Worlds Collide' und erscheint erst am 26.3.2010.
Dennoch liegt mir das heute und hier vor, worüber ich mich sehr freue.
Interessanterweise wurde das Projekt bereits in den späten 90ern gestartet, was ich nicht vermutet hätte. Gitarrist Flo Laurin ist das Mastermind hinter dem Ganzen, auch wenn die Band irgendwie an eine Mischung aus Seventh Avenue und Blind Guardian erinnert...hm, wie kommt das nur...? Naja, ich komme sicher noch drauf.
Wie gesagt, das Album startet mit dem bereits vorher bekannten, aber deswegen nicht weniger guten Song 'Newborn Tomorrow'.
Mit Akustik-Gitarre wird das stück eingeleitet, bis ein extrem fettes Riff die Kontrolle übernimmt und Drummer Frederik voll reinhaut. Herbie lässt einen etwas tieferen Schrei raus, und los geht es. Der Song ist voll von Doublebass und hält sich deutlich im Uptempi auf, nur in der Bridge wird die Geschwindigkeit etwas herausgenommen.
Das macht der Refrain aber locker wieder wett, so melodisch und eingängig kommt er daher. Herbie ist wie immer auf Höchstleistung und beweist, welch guter Sänger er ist.
Weiter geht es mit dem zweiten bekannten Stück, 'Book of Life'. Auch dieses ist dem Uptempo zuzuordnen und glänzt mit einem genialen Riff am Beginn.
Der Song geht sofort ins Ohr, schnelle Gitarren-Leads prägen den Song. Auch Frederik gibt alles, die Doublebass ist allgegenwärtig. Herbie singt mal härter, mal normal, während er im headbangenden Mittelteil einen richtig hohen Schrei bringt.
Melodisch, gut, Granate! Sicher einer der besten Songs auf dem Album.
Der Titelsong kommt mit sehr rhythmischen Gitarren und Drums daher, die Riffs gestalten sich, soweit man das sagen kann, sehr eingängig. Dieser Song fällt gegen die beiden Vorgänger etwas ab, ist aber dennoch ein nicht zu verachtendes Stück Schwermetall, der Refrain ist ebenfalls nicht so schnell aus dem Ohr zu kriegen.
'Dust to Dust' beginnt mit einem netten Verzerrungseffekt, der dann in einen treibenden, mit Doublebass gespickten Uptempo-Headbanger übergeht. Das Stück eignet sich wirklich perfekt zum gepflegten Abschütteln der Haare – schnell, erbarmungslos und einen Refrain, der zum 'Mitshouten' einlädt.
Und noch ein Kracher: Auch 'Infinity's Call' nimmt nicht das Tempo raus, nein, er hält es und bleibt dennoch extrem eingängig mit einer hoch-melodischen Bridge. Der Refrain ist sehr hymnisch, während das Solo mit Highspeed herandampft und stellenweise an die Soli von Virtuosen wie Malmsteen oder Tolkki erinnert.
Herbie singt wieder auf höchstem Niveau, was man von seiner Band Seventh Avenue auch gewöhnt sein sollte.
Ja, Seventh Avenue.
Die Band erinnert doch sehr stark an Seventh Avenue, und das liegt, glaube ich, nicht nur am Sänger. Die Songstrukturen sind ähnlich aufgebaut und auch hier thronen die perfekten, eingängigen Melodien über allem.
Trotzdem ist diese Band keine zweite Seventh Avenue, da die Seventh Avenue-Songs teilweise etwas weniger Power-Metallisch sind, während Sinbreed dann doch die ganze Zeit auf der Edelstahl-Schiene bleiben.
Freunde von Seventh Avenue freuen sich, aber auch Nicht-Hörer sollte diese Band begeistern!
So auch der nächste Song 'Through the Dark', der mit einem Keyboard-Intro beginnt, das Keyboard überlässt aber in der Strophe dann doch lieber der sehr schnellen Gitarre die Herrschaft. Wenn ich mich nicht irre, ist auf diesem Album kein einziger Mid- oder gar Down-Tempo-Song. Aber das ist ein, meiner Meinung nach, sehr positiver Aspekt.
'Through the Dark' löst sich etwas von Seventh Avenue und geht eher in Richtung Speed Metal, daran leidet aber leider etwas die Eingängigkeit. Auch das Hymnenhafte, was den anderen Songs anhaftete, ist nicht vorhanden. Gut, aber nicht perfekt.
Mit 'Enemy Lines' versucht die Band, sich dann doch etwas mehr ins Mid-Tempo-Licht zu rücken, war ihr auch gelingt. In der Strophe spielt die Gitarre clean und Herbie singt sehr melodisch, was mich wirklich sehr anspricht. Dann übernehmen rhythmische Riffs, der Song bekommt Headbanger-Qualitäten.
Auch im Refrain bleiben diese Riffs erhalten, bei welchen man einfach automatisch mitnicken muss.
Das Solo ist entweder zu Teilen ein Keyboard-Solo, oder die Gitarre hat einen interessanten Effekt drauf. Klingt auf jeden Fall gut.
Insgesamt ist aber auch dieser Song eher durchschnittlich, wie auch bei 'Through the Dark'. Wirklich, für sich, ein toller Power Metal-Song, im Vergleich zu anderen Sinbreed-Stücken allerdings weniger gut.
Das macht 'Room 101' locker wett, locker. Ein richtig schnelles und tolles Riff steht am Anfang und begleitet den Song, welcher wieder endgültig ins Uptempo gewechselt ist.
Herbie singt etwas rauher – klasse – während auch hier Drummer Frederik wieder voll reinhaut...tun dem nicht die Füße weh? Ich frage mich immer, wie so ein Drummer einen ganzen Song Doublebass-Belastung aushält. Wirklich ein tolles Stück!
Es folgt als vorletztes Stück 'Arise', welches mit sehr rhythmischen Drums aufwartet, allerdings eine etwas nervige Bridge hat – viele Stimmen übereinander, leicht hektisch...dafür ist der Refrain umso besser und geht schnell ins Ohr.
Auch die Gitarrist Flo vollbringt mit seiner Gitarre Glanztaten, die wiederum an große Virtuosen-Meister erinnern.
Nun folgt, leider, schon der letzte Song. 'Salvation' heißt das Stück – wieso das, so schlimm war das Album auch wieder nicht...
Eine sehr melodische Lead-Gitarre intoniert die geniale Melodie, die auch später im Refrain wiederholt wird.
Ich würde fast raten, dass dieser Song auch auf der Demo 'With a Neoshine' stand, damals noch 'With A Neoshine' hieß und der Titeltrack war – die Band singt im Refrain unablässig 'Your Eyes Glow, With A Neoshine'. Ein Überbleibsel aus der Neoshine-Phase scheinbar. Aber war für eins!
Die Melodie geht sofort ins Ohr, der Refrain ist mit einem Keyboard-Teppich unterlegt, das Stück ist mit Abstand einer der besten Songs, neben den ersten beiden Stücken.
Und dann auch noch diese göttliche Beendigung dieses Albums, mit dem Refrain, ohne Drums, Gitarren, dafür mit dicken Chor und Keyboard dahinter, fadet der Song langsam aus. Wirklich einfach nur genial.
Lange habe ich auf dieses Album gewartet aber hat es sich ausgezahlt?
Hm...JA!!!
Dieses Album ist vielleicht nicht immer perfekt, aber immer toll, klasse, eingängig, enthält meinen Lieblingssänger und glänzt mit eingängigen Strukturen, melodischen Leads & Riffs und erinnert an Seventh Avenue – was will man mehr?
Damit hat Mastermind Flo Laurin einen direkten Treffer gelandet, ich wünsche mir mehr davon!
Zitat:Sonntag, Februar 21, 2010 Duke of Drumington leaves the band!
Dear Battlechoir,
please read the following news - at first from Duke (cursive) and at the bottom from us Knights!
Hail to the grail!Dear Battlechoir!
I bid farewell to my brothers-in-arms, to the Grailknights. Over the years it always meant a lot to me, to go into battle with the more and more powerful Battlechoir and to thwart evil Dr. Skull. To be upfront with it: To leave my friends is a decision I have taken for personal reasons. I will leave my home and move to the southern part of our republic. In the long run this cannot lead to rich teamwork, as the search for the Holy Grail always takes some time and flexibility. Not to mention, decisions as those are not easy to make, but for me and the band it is best if the evil shall remain trembling in the future.
At this point it is time to find some closing words which are pretty hard for me:
Thank you for this wonderful and musically fulfilling time which I had as a Knight. It is simply incredible how the band, our vassal and the Battlechoir developed over the past few years. Those dimensions are something that I never thought would happen or expected, as we had seen it as a project a long time ago. All of you will have a very big place in my heart, and I wouldn't want to miss that experience.
In eternal solidarity yours,
Duke
Dear Duke,
the Knights were a get-together of good friends, and only therefore did we cling together through tough times. This fact, the victorious overcoming of highs and lows, makes our parting even more painful. But we also know that the spacial distance to you is an insuperable obstacle. For this reason, we would also ask our almighty Battlechoir to understand our jointly made decision. Duke, we hope that our friendship remains in the future! We thank you for all the great years in which we could battle, fight and drink side-by-side for the Holy Grail – in total 111 battles until today. We will always keep those memories in our heads. We wish you all the best, that all your dreams may come true and that you will visit us in beautiful Castle Grailskull. We are also looking forward to the remaining battles which are to be fought.
Hail to the Grail! Hail to you! Long live our Duke!
Dear Battlechoir!
Now you also know that there will be changes in beloved Grailskull in the future. But our Duke won't leave toneless, - he will give us Knights as well as the Choir the chance to say good-bye during the upcoming three battles (Lünen, Vienna and Oberhausen). At the same time we are happy and relieved to have found a worthily successor who will be presented to you soon – you can be looking forward to it! The DVD battle in Hanover and all future quests will take place and are not endangered.
Hail to the Choir!
Schade drum! OK, der drummerwechseln wird musikalisch bestimmt nicht auffallen, aber alleine wegen des grenzgenialen Pseudonyms....
The Black Dahlia Murder, 3 Inches Of Blood, Necrophobic, Obscura, Carnifex, The Faceless & Ingested
Backstage, München 20.01.2010
Eine ganz heiße Tourpackung stand dem Metalhead da mit der Bonecrusher-Tour ins Haus, hatte das Line-Up doch einiges an stilistischem Spielraum zu bieten. So war an diesem Mittwoch das Publikum, welches sich im Backstage einfand, doch sehr gemischt, auch wenn augenscheinlich der Großteil der Anwesenden eher dem Metal modernerer Prägung zuzusprechen schien. Zumindest in der Schlange beim Einlass kam ich mir ziemlich alt vor (was ich im Vergleich zum Rest der Wartenden auch war), aber da muss man wohl einfach durch.
Endlich drin angekommen, ging es auch ziemlich flott los und zwar noch einige Zeit vor dem offiziellen Beginn. Das hatte dann auch zur Folge, dass der Opener Ingested vor ziemlich leerer Halle spielte. Allerdings war das kein besonderer Verlust für diejenigen, die später erschienen, denn die Briten waren einfach nicht gut. O.k., als erste Band des Abends hat man schon ein schweres Los gezogen, aber die Band wäre auch weiter hinten im Billing ein ziemlicher Reinfall gewesen. Irgendwo zwischen strunzlangweilig und äußerst nervend kam die Mucke aus den Boxen, was gar nicht mal am (recht knackigen) Sound lag, sondern am gebotenen Liedgut. Nein, bei aller Liebe zum brutalen Deathcore, diese Band braucht niemand.
Na ja, zumindest war der Auftritt kurz genug, um dauerhaften Schaden im Publikum zu vermeiden. Denn als nächstes gaben sich The Faceless die Ehre, die diesmal im Rotating Slot den zweiten Listenplatz gewonnen hatten. 20 Minuten sind nicht viel für eine Band, die derart komplexe Stücke im Repertoire hat, aber die Amis konnten mit ihren Stücken voll überzeugen. Zwar war jetzt nicht wirklich viel los auf der Bühne und Sänger Michael Keene war der einzige, der zumindest ein wenig Kontakt mit der Halle aufnahm, dafür aber ließ die Band einfach ihre Musik sprechen und die war ganz ausgezeichnet. Eher etwas zum Genießen und insofern ein Ruhepol im ansonsten eher hektischen Billing, aber dafür umso gelungener, die Band hat mir einfach nur Spaß gemacht.
Als nächste aus dem Rotating Slot waren Carnifex an der Reihe. Ich persönlich konnte mit dem Rumgehampel auf der Bühne und der endlosen Aneinanderreihung von Breakdowns eher wenig anfangen, aber dafür hatten die Fans der Band ihren Spaß im zu diesem Zeitpunkt schon fast halbvollen Backstage. Auch hier gab es nur vier Songs, denn auch Carnifex wurden nur 20 Minuten Spielzeit zugestanden, was zwar für die Einhaltung des straffen Zeitplanes von Vorteil war, andererseits aber auch dazu führte, dass der Gig schon wieder vorbei war, bevor er richtig angefangen hatte.
Das gleiche Schicksal hatten auch die dritten Rotierer, Obscura, zu tragen, denn auch hier dauerte der Auftritt nur 20 Minuten, was für vier Stücke reichte. Die gab es dann aber auch in bestechender Qualität, auch wenn die Setlist keine Überraschungen verbarg. Aber bei einem derart kurzen Gig bleibt halt nicht viel Raum für Experimente, so dass mit "Anticosmic Overload" und Konsorten die bekanntesten Tracks der Bajuwaren zu hören waren. Dafür aber bewies die Band um Sänger Steffen Kummerer, dass progressiver Tech-Death auf der Bühne nicht unbedingt statisch oder langweilig sein muss, denn mit sympathischen Ansagen wurde das Publikum immer wieder in den Gig mit einbezogen.
Nun wurde zumindest die Spielzeit opulenter, denn Necrophobic als nächste Truppe hatte ungefähr eine dreiviertel Stunde, um sich zu präsentieren. Mit Bühnendekoration und entsprechendem Outfit war jetzt wirklich mal Show angesagt, auch wenn die Halle wieder etwas leerer wurde, was bei dem Restprogramm auch nicht weiter verwunderlich war. Eigentlich war der leicht bombastische Black/Death der Schweden ein netter Kontrastpunkt im bis dato eher modernen oder auch technischen Billing, aber so wirklich wollte der Funke zuerst nicht überspringen. ZU verschieden von den Vorbands war wohl das Programm der Skandinavier, so dass die Anwesenden eine Zeit lang brauchten, um sich dem eher traditionell angehauchten Songmaterial zu öffnen. Aber so etwa nach einem Drittel der Show kam so langsam wirklich Konzert-Atmosphäre auf und so konnte man diesen Gig im Endeffekt als recht brauchbar bezeichnen.
Da hatten es 3 Inches Of Blood wesentlich leichter, hatten Necrophobic die Meute doch schon auf eher klassische Songstrukturen eingestimmt. Dazu kommt allerdings noch, dass die Kanadier einfach Laune machen! Schnörkellos und mit einer gelebten "Fuck it all!"-Attitüde ausgestattet, boten die Canacs einfachen, geradlinigen Metal, der sofort für Stimmung im Werk sorgte. Sogar einige der Breakdown-Verfechter hatten sich mittlerweile vor der Bühne eingefunden und schienen die Performance der Band für gut befunden zu haben. Gut, wahrscheinlich wollten sie sich nur einen guten Platz für den Headliner sichern, aber so kamen sie wenigstens in den Genuss dieses rundum gelungenen Auftrittes. Tolle Band, die live absolut überzeugt!
Das war aber natürlich alles nur Vorgeplänkel für die Stars des Abends, die dann auch den mit Abstand größten Zuschauerzuspruch zu verzeichnen hatten (die Halle war zu etwa zwei Dritteln gefüllt). The Black Dahlia Murder kamen, sangen und siegten. Moshpits allerorten, fliegende Haare von den ersten Tönen an, eine Menge, die nach nichts anderem als dieser Band gelechzt zu haben schien, kurz: Das Backstage war am Kochen! Dabei behielt Frontsau Trevor stets die Kontrolle über die tobenden Massen, ohne allzu viel tun zu müssen. Die Setlist stellte sowohl Traditionalisten als auch moderner angehauchtes Klientel zufrieden, wobei der Schwerpunkt natürlich auf dem Material der aktuellen Scheiblette Deflorate lag ("Necropolis", "Black Valor", "Denounced, Disgraced", "Christ Deformed" und "I Will Return"). Das war ganz großes Kino und die Menge dankte es der Band mit Energie und lautstarkem Zuspruch.
Aber alles geht einmal zu Ende, so gut es auch gewesen sein mag. Und so entließ das Backstage zur Geisterstunde eine doch noch sehr zufrieden wirkende Zuhörerschaft in die kalte Münchner Winternacht.
Reisen wir heute mal zurück in der Zeit, genauer gesagt ins Jahr 2007. In diesem Jahr hat die kanadische Kapelle Coffin Birth nämlich ihr Debütalbum The Miracle Of Death veröffentlicht. Warum die Scheibe zwei Jahre gebraucht hat, bis zu unserer Redaktion vorzudringen, kann ich nicht beurteilen, aber viel wichtiger ist die Frage, ob sich die lange Wartezeit auf den Rundling gelohnt hat oder nicht.
Laut eigener Aussage wurde die Band hauptsächlich von King Diamond und Mercyful Fate beeinflusst, was sich anhand dieser Scheibe allerdings nirgends nachvollziehen lässt. Geboten bekommt man vielmehr einen recht räudigen Mix aus Black und Thrash Metal, der leider ein wenig angestaubt klingt. Einige coole Leads findet der Hörer schon auf diesem Output, aber das waren dann auch die Momente des Aufhorchens. Denn meist rumpelt die kanadische Combo relativ eindimensional durch den angeschwärzten Blätterwald, was nicht zuletzt an der immer gleich klingenden Stimme von Krächzmeister Stevil liegt. Da hilft auch kein Adelstitel wie der des Tieftöners Baron Von Hamlow, die vokale Performance ist eher derb-rustikal ausgefallen und langweilt spätestens nach dem dritten Song. Genauso bietet der Rest der Band solide Handwerkskunst, die weder zu Begeisterungsstürmen noch zu empörtem Aufschreien seitens des Konsumenten führt. Ebenso bodenständig ist auch das Songmaterial geraten; ein oder zwei Stücke kann man ganz gut anhören, ab dem dritten wird es dann auf Dauer einfach zu eindimensional. Da helfen auch die selten eingestreuten Keyboards nur wenig; sie wirken zwar nicht deplatziert, können den Stücken aber auch keinen Schub verpassen.
Dafür wirkt die Produktion angemessen roh und direkt und kann den Traditionalisten durchaus ansprechen. Da wurde nirgends unnötig poliert und nachgearbeitet, weswegen die Scheiblette ziemlich authentisch klingt. Die Spieldauer ist auch brauchbar geworden, was allerdings ob der angesprochenen Gleichförmigkeit der Tracks kein herausragender Bewertungspunkt ist.
Nein, um die anfangs angeschnittene Frage abschließend zu beantworten: Darauf hat die Metal-Welt nicht unbedingt gewartet, schon gar keine zwei Jahre lang. Mir fehlt bei der CD das gewisse Etwas, ein paar Augenblicke, die mich aufhorchen lassen, ein paar Ausbrüche aus der Mittelmäßigkeit. Eine Kaufempfehlung sieht anders aus...