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Charred Walls Of The Damned - Charred Walls Of The Damned |
Geschrieben von: mshannes - 28.01.2010, 08:15 - Forum: The Hard Rock Café & Dragon's Lair
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Charred Walls Of The Damned - Charred Walls Of The Damned
Stil: Metal
VÖ: 29. Januar 2010
Zeit: 35:25
Label: Metal Blade
Homepage: -
MySpace: www.myspace.com/charredwallsofthedamned
All-Star-Projekte sind meist eine zwiespältige Sache. Zwar ist das Können der einzelnen Protagonisten über jeden Zweifel erhaben, aber die Teamfähigkeit ist bei einer Gruppe von Ausnahmekönnern, die ein (zurecht) nicht unerhebliches Selbstbewusstsein zur Schau stellen können, nicht immer vorhanden. Solchermaßen voreingenommen ging ich denn auch an die Rezension der hier zu besprechenden Scheibe.
Richard Christy, seines Zeichens (Ex-)Drummer von Death, Iced Earth, Demons & Wizards, Acheron und Control Denied und einer Reihe weiterer Bands hat sich dazu aufgerafft, wieder im Musikbusiness tätig zu werden, nachdem er in den letzten Jahren hauptsächlich als Comedian bei Howard Stern in Erscheinung getreten war. Dazu hat er eine Riege Musiker um sich geschart, deren Namen nicht völlig unbekannt sein dürften. An den Stahltrossen findet man Steve DiGiorgio (u.a. Death, Testament, Sadus, Vintersorg und Iced Earth), der gemeinhin als einer der besten Bassisten der härteren Musik gilt. Die Arbeit an der Sechssaitigen verrichtet Jason Suecof, der als Musiker zwar "nur" bei Crotchduster und Carphanaum in Erscheinung getreten ist, dafür aber so ziemlich alles produziert hat, was bei den Amerikanern extremere Musik macht (z.B. The Black Dahlia Murder, DevilDriver und Trivium). Und am Mikro hat ein weitgereister Sänger seinen Platz gefunden: Tim "The Ripper" Owens (da spare ich mir mal die Aufzählung der bisherigen Bands). All-Star-Truppe trifft die Sache also recht genau, nur können diese vier illustren Musikanten ihre Egos bei dieser Band unter einen Hut bringen?
Deutliche Antwort: Ja! Charred Walls Of The Damned ist ein Kracher vor dem Herrn geworden. Die Scheibe klingt wie eine beinharte Version von Iced Earth, nur ohne die in den letzten Jahren so augenscheinliche Patriotenfolklore, dafür aber mit einem Biss, der an die späteren Werke von Death erinnert. Selten durfte der Ripper sich an solch deftigen Songs versuchen und er macht dabei eine gar hervorragende Figur. Dass der Mann singen kann, war ja allseits bekannt, aber hier kann er sich vollends austoben und zeigen, dass er auch diesem Liedgut gewachsen ist. Auch Herr Christy macht an der Schießbude einen blitzsauberen Job, Doublebass-Geknatter wechselt mit Blast Beats (ja, wirklich) und passt trotz dieser Mischung perfekt zu den Stücken. Ebenso wie das Bassspiel, bei dem Steve DiGiorgio das ein oder andere Ausrufezeichen setzen kann. Am meisten aber hat mich die Leistung des Gitarristen überrascht, der zumindest als Musiker die kleinste Vita der Beteiligten vorzuweisen hat. Der Mann kann spielen! Nicht nur geile Riffs, auch Weltklasse-Leads und -Soli, absolut feist, was der Mann leistet.
Und als wäre die Klasse der Musiker nicht genug, sind auch noch die Songs durchweg spitze geworden. Härte, Melodie, Dramatik, Aggression, alles da und wechselt sich im perfekten Wechselspiel ab, um nie auch nur eine Spur Langweile aufkommen zu lassen. Eisenharter Metal, der sowohl den traditionellen Schwermetaller als auch den etwas gröber veranlagten Extremhörer ansprechen sollte. Einzig der Umfang des Outputs ist ein wenig dünn geraten, aber das ist eigentlich nur nebensächlich, denn auch wenn die 35 Minuten wie im Fluge vergehen, läuft die CD doch mehr als einmal hintereinander in meinem Player. So stelle ich mir eine gelungene Zusammenarbeit von begnadeten Musiker vor, davon will ich mehr!
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Deathbound - Non Compos Mentis |
Geschrieben von: mshannes - 25.01.2010, 23:34 - Forum: The Graveyard & The Moshpit
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Deathbound - Non Compos Mentis
Stil: Death Grind
VÖ: 29. Januar 2010
Zeit: 30:46
Label: Dynamic Arts Records
Homepage: www.deathbound.net
MySpace: www.myspace.com/deathboundspace
Ja, da schau her...
In einer Zeit, in der sich Bands auf Teufel komm raus mit originellen Einfällen, neuartigen Stilmitteln und sonstigen Mätzchen gegenseitig zu übertrumpfen versuchen, gibt es tatsächlich auch noch etwas für Traditionalisten wie mich! Und nicht mal schlecht ist das, was die drei Finnen mit ihrem aktuellen Werk abliefern, da freut sich der Metzger in mir doch ganz diebisch.
Ja, sie kommen aus Finnland, aber irgendwie klingen sie verdammt schwedisch. Einen Gutteil Stockholm-Sound haben Deathbound in ihrer Mucke verwurstet, lecker garniert mit oldschooligen Grind- und Crust-Häppchen und fertig ist ein gar schmackhaftes Gericht der derberen Sorte. Technische Spielereien? Braucht niemand! Songwriterische Kabinettstückchen? Bleib weg mit dem Mist! Musikalisches Neuland? Können andere betreten! Nein, das Trio konzentriert sich aufs Wesentliche und das ist mal groovender, mal prügelnder Deathgrind der ganz klassischen Sorte. Fans von Bands wie Nasum oder General Surgery werden sich auf Non Compos Mentis sofort wie zu Hause fühlen. Klar, für den Liebhaber komplexeren Liedgutes hat dieser Rundling nicht viel zu bieten, aber wer seine Musik direkt und ehrlich mag, wird hier bestens bedient und unterhalten.
Dabei klingt die Leistung der Band durchaus ordentlich, was nicht zuletzt an der fetten, direkt in die Fresse schlagenden Produktion liegt. Da kommt richtig Pfeffer aus den Boxen, das klingt mächtig, das tritt Popo und wirkt doch differenziert genug, um nicht matschig zu sein. Gerade im Bereich der tiefen Töne hat da der Mixer ganze Arbeit geleistet und so verbreiten Bass und Schießbude einen gar wohligen Schauer beim Rezensenten, aber auch die schwedisch klingenden Rhythmus-Gitarren können durch ihre griffige Arbeit Punkte sammeln. Sänger Kai hat hörbar Eier und kann sogar ein wenig die Stimmlage variieren, was der Scheibe zusätzlich gut tut. Gut, der Umfang ist mit gerade mal einer halben Stunde nun alles andere als opulent ausgefallen, aber in Anbetracht der Intensität, mit der das Trio hier zu Werke geht, ist die Spieldauer sogar angemessen ausgefallen.
Bei aller Lobhudelei muss natürlich klargestellt werden, dass diese Scheibe nichts wirklich Bahnbrechendes zu bieten hat, sondern "nur" eine gute Deathgrind-Scheibe darstellt, die objektiv wohl vier Punkte bekommen sollte, aber da Musik vor allem Geschmacksache ist und hier mein Geschmack so richtig getroffen wurde, gibt es noch ein Bonus-Pünktchen drauf. Sehr unterhaltsam...
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Lutemkrat - The Last Survivor |
Geschrieben von: mshannes - 20.01.2010, 08:28 - Forum: The Graveyard & The Moshpit
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Lutemkrat - The Last Survivor
Stil: Black Metal
VÖ: 19. September 2007
Zeit: 42:50
Label: Bleak Art Records
Homepage: www.lutemkrat.com
MySpace: www.myspace.com/lutemkrat
Ja Leute, jetzt ist ein wenig Detektiv-Arbeit angesagt, denn der ein oder andere Musikliebhaber interessiert sich doch für die Herkunft von Bandnamen und deren Bedeutung. Da dürften viele eine Menge Zeit aufgebracht haben, um eine Übersetzung oder Begriffserklärung für das Wort "Lutemkrat" zu finden. Und um weitere Suchaktionen unnötig zu machen, lüfte ich hier schon mal dieses Geheimnis: Für "Lutemkrat" gibt es keine Übersetzung oder Erklärung, der Bandname ist ein erfundenes Kunstwort, welches die musikalische Thematik dieser Band ausdrücken soll.
Aber Band ist ein wenig hoch gegriffen, besteht das Projekt doch nur aus einem einzigen Mann: Wolf... na?... na?... Lutemkrat (wer hätte es gedacht), der sich um alle Instrumente, den Gesang, das Songwriting und eben alles kümmert, was dazugehört. Und obwohl die musikalische Ausrichtung deutlich gen Skandinavien zeigt, stammt der werte Herr Musiker aus dem sonnigen Brasilien. Ausrichtung? Ja, auf The Last Survivor herrscht bittere Kälte und schwärzeste Melancholie vor, hier wird Black Metal in epischer Breite geboten. Eingebettet in zwei akustische In- und Outros, bekommt der Hörer sechs relativ lange Stücke geboten, die nicht unmelodisch sind, denen aber trotzdem die schwarzmetallische Raserei keineswegs fehlt. Geschickt variiert der Wolf dabei das Tempo, wodurch die Scheibe recht abwechslungsreich erscheint, ohne die gemeinsame Herkunft verleugnen zu können. Das ist dann auch ein kleiner Kritikpunkt meinerseits, denn wie bei so vielen Ein-Mann-Projekten hätten ein paar weitere Einflüsse das Werk noch ein wenig aufgelockert. So wird es hier zwar nie langweilig (dazu ist der Künstler beim Songwriting gut genug bewandert), aber eine gewisse grundsätzliche Ähnlichkeit ist den Stücken dann doch anzumerken. Insgesamt aber weiß das Liedgut durchweg zu überzeugen und kann einige Höhepunkte aufweisen.
An den Instrumenten macht der Wolf eine recht beachtliche Figur, da gibt er sich kaum ein Blöße. Vor allem die Gitarren gefallen mir richtig gut, sowohl melodisches Feingefühl als auch recht griffige Riffs lassen sich hier finden. Nur im Schlagzeugbereich fehlt mir ein wenig der Punch, das klingt ein wenig künstlich und recht unspektakulär. Dafür geht die Sangesleistung wieder voll in Ordnung. Vom Klang her würde ich den Tonträger mal als angemessen bezeichnen. Weder klingt er nach Proberaum oder gar Telefonhörer, noch könnte man ihm eine übermäßige Bombast-Produktion unterstellen. Ganz in Ordnung halt und für die Musik durchaus geeignet.
Eine beachtliche Einzelleistung ist The Last Survivor geworden. Zwar hat sie ein paar kleinere Längen und ist auch nicht unbedingt als weltbewegend zu bezeichnen, aber hörbar ist die Scheibe zweifellos geworden. Fans von Nargaroth oder Taake können hier gefahrlos mal ein Ohr riskieren.
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