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Bulldozer - Alive... In Poland |
Geschrieben von: mshannes - 02.05.2009, 16:31 - Forum: The Graveyard & The Moshpit
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Bulldozer - Alive... In Poland
VÖ: 06. April 2009
Zeit: 44:02
Label: Metal Mind Productions
Homepage: www.geocities.com/neurodeliri
Da haben wir wieder den vielfach bemühten Begriff "Kult", denn mit nichts Geringerem wird die italienische Thrash-Kapelle Bulldozer bedacht. Allerdings ist das in diesem Fall kein Etikettenschwindel, denn die Thrasher der ersten Stunde haben sich diese Auszeichnung redlich verdient.
Das Live-Album Alive... In Poland war sozusagen der Schwanengesang für die Band, denn danach gab es von den Italienern nur noch Wiederaufgüsse ihres Materials in Form von Box-Sets, Compilations und anderen mehr oder weniger obskuren Releases. Aufgenommen 1989 in Kattowitz, ein Jahr nach dem Selbstmord des Gründungsmitgliedes Dario Carria, stellt dieses Live-Album sozusagen das Vermächtnis einer der einflussreichsten europäischen Thrash-Bands der 80er Jahre dar und bekommt mit der Neuauflage durch das polnische Label Metal Mind noch einmal die Aufmerksamkeit, die es verdient. Eine Auflage von nur 1.000 Stück, ein Digipack mit Klappcover und kleinem Booklet und ein 24-bit Remastering sollten dem Gewicht des Outputs angemessen sein. Leider gibt es dabei auch ein paar technische Mängel, die ich hier nicht verschweigen will. Denn erstens wirkt der Silberling nur bis zum fünften Stück wie ein authentischer Live-Mitschnitt, weil nur bis dorthin durchgehend aufgenommen wurde. Danach gibt es zwischen den Stücken Soundpausen, als hätte man da etwas herausgeschnitten. Kann natürlich sein, dass das Material gar nicht anders vorliegt, aber im Vergleich zur Originalscheibe hat sich die Setlist etwas geändert, so dass da wohl noch etwas reingeschnitten wurde. Nun will ich mich ja nicht beklagen, wenn mehr Material auf der CD vorhanden ist, aber das hätte man auch etwas eleganter einflechten können. Zweitens muss ich doch relativ starke Lautstärkeschwankungen auf der Scheibe feststellen, und zwar nicht nur von Lied zu Lied, sondern es gibt auch mal kurzfristig leiser geratene Stellen. Da hätte man doch im Prozess des Remasterings ein wenig Hand anlegen können.
Musikalisch gibt es räudigen Old School Thrash der ersten Stunde auf die Ohren, spür- und hörbar beeinflusst vom Punk. Keine technische Meisterleistung, aber damals zeitgemäßer Sound, der ehrlich (und auch ein klein wenig versoffen) wirkt. Hommagen an die damals noch nicht in der Politik aktive Unterleibsakteurin Ilona Staller findet man genauso wie eben solche an den A.C. Milan, ernstgemeint ist dabei nichts und das ist auch gut so. Die Musik ist im positiven Sinn primitiv und bodenständig, damals war die (Musik)Welt halt noch in Ordnung.
Schöne Sache das, nur die paar kleinen technischen Patzer hätten nicht sein müssen. Ansonsten ein schönes, zeitloses Dokument einer anderen Ära.
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Now playing: Primal Fear - Black Rain
via FoxyTunes
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Arnion - Fall Like Rain |
Geschrieben von: mshannes - 02.05.2009, 16:30 - Forum: The Graveyard & The Moshpit
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Arnion - Fall Like Rain
VÖ: 04. April 2009
Zeit: 65:50
Label: Retroactive Records
Homepage: -
MySpace: www.myspace.com/arnionbrasil
Ja, ja, die Christen...
Allgemein als eher humorloser Haufen verschrieen, kann ich ihnen in Anbetracht solch leckerer Sachen wie Kreuzzügen, Inquisition, Hexenverbrennung und Ähnlichem einen gewissen Schalk nicht ganz absprechen. Trotzdem geht mir das dabei oftmals zu Tage tretende Missionarstum gehörig auf den Zeiger, ich brauche niemanden, der sich um mein Seelenheil sorgt, schon gar nicht ungefragt.
Leider scheint das bei einigen Bands nicht wirklich angekommen zu sein, denn was die brasilianische Thrash-Combo da textlich und im Booklet so von sich gibt, stößt mir mehr als sauer auf. Wenn ich lesen muss, dass sich z.B. der Herr Gitarrist als Soldat Gottes sieht und auch die Songtexte vor religiösen Tiraden strotzen, bleibt mir nur eines zu sagen: Geht woanders predigen!
Aber gut, Texte sind eine Sache, Musik die andere. Und die ist ganz klar eher unchristlich angehaucht, denn Pate für den Sound von Arnion dürfte ganz klar die Höllenmannschaft um Tom Araya sein. Zwar wird das Niveau von Slayer an keiner Stelle erreicht, aber zumindest ansatzweise gibt es Ähnlichkeiten zu hören. Meist bleibt die Mucke der Brasilianer relativ stumpf und verdient das Prädikat "schon mal gehört", aber zumindest letzteres ist bei Retro-Thrash wohl nicht leicht zu vermeiden. Mir ist das Ganze für Thrash-Verhältnisse zu kontrolliert und leblos, einzig bei "Whitened Graves" kann die Band mal aus der Mittelmäßigkeit ausbrechen und liefert einen blitzsauberen, düsteren Midtempo-Thrasher ab, der im Laufe der Spieldauer das Tempo recht überzeugend anzuziehen versteht und sich gewaschen hat. Das war es aber dann auch schon mit den Höhepunkten, der Rest ist 08/15-Thrash, der keinen dauerhaften Eindruck hinterlässt.
Technisch wird auch Mittelmaß geboten, zumindest, was die Instrumente betrifft. Zum Sänger hätte ich noch folgende Anmerkung: Nicht jeder, der überhaupt nicht singen kann, gehört ans Mikro einer Thrash-Band. Herr Neto hat keine schlechte Stimme, er hat überhaupt keine. So ein lebloser Sprechgesang würde auch aus guten Titeln jedwede Energie saugen, bei dieser Durchschnittskost tut der Gesang noch mal zusätzlich weh.
Als Bonus hat man noch die sieben Song umfassende Refuge-EP hintendran geklebt, was zwar den Umfang des Output steigert, nicht aber dessen Qualität. Zumindest klingt der Herr am Mikro bei diesen Tracks nicht ganz so leblos.
Nö danke, solch verbissene Predigten in mittelmäßigem Soundgewand brauche ich nicht, davon werde ich mit Sicherheit nicht bekehrt werden. Fazit: Gott ist tot!
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Now playing: Primal Fear - Black Rain
via FoxyTunes
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Thirteenth Sign - Oracles Of Armageddon |
Geschrieben von: mshannes - 02.05.2009, 16:29 - Forum: The Graveyard & The Moshpit
- Antworten (2)
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Thirteenth Sign - Oracles Of Armageddon
VÖ: 01. Oktober 2008
Zeit: 50:10
Label: Battlegod Production
Homepage: www.thirteenthsign.co.uk
MySpace: www.myspace.com/thirteenthsign
Seit elf Jahren treiben Thirteenth Sign schon ihr Unwesen im britischen Underground, wenn auch die ersten sieben Jahre unter dem Namen Skeletal Embrace. Nach dieser langen Zeit haben sie es nun endlich geschafft, einen Longplayer zu fabrizieren, welcher über Battlegod Productions veröffentlicht worden ist. Hat sich die lange Vorlaufzeit gelohnt?
Dazu ein ganz klares "Nun ja, vielleicht". Recht melodischer Thrash Metal wird geboten, mit Einflüssen aus dem klassischen Heavy Metal und Anklängen an die Vergangenheit, als man noch eher dem Melodic Death frönte. Dabei gibt es einige recht gefällige Melodien und Hooks zu bewundern, die zwar nicht unbedingt weltbewegend zu nennen wären, aber zumindest leidlich unterhaltsam aus den Boxen schallen. Mancher der Songs sind vielleicht ein bisschen zu lang geraten, um über die ganze Länge fesseln zu können, aber dafür wird das Tempo auf der Scheiblette oft genug variiert, um den Hörer bei der Stange halten zu können. Von den Songs her also eine ganz erträgliche Angelegenheit, leider hapert es dafür mit der Umsetzung selbiger.
Geht die Leistung der Gitarrenfraktion vor allem bei der Rhythmusarbeit noch durchaus in Ordnung, wird es bei den Tieftönern schon etwas dünner. So wirklich überzeugend ist weder das Spiel an der Stehtrommel noch der Job an den Stahltrossen. Sehr gewöhnungsbedürftig ist auch die Stimme von Dean Neal, der sich in einer Art fauchendem Keifen versucht. Das hat zwar Wiedererkennungswert, ist auf Dauer aber einfach zu eintönig, um dem Stil der Band gerecht zu werden.
Und wenn ich schon die tiefen Töne angemeckert habe, liegt das zumindest teilweise daran, dass die Produktion der CD doch recht schwachbrüstig ausgefallen ist. Da kommt kein Druck von unten, so dass der ganze Tonträger zwar recht aggressiv, aber wenig kraftvoll wirkt.
So wird eine an sich recht brauchbare Platte durch die technische Umsetzung doch deutlich entwertet. Muss so etwas heutzutage wirklich noch sein?
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Now playing: Primal Fear - Black Rain
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The New Dominion - ...And Kindling Deadly Slumber |
Geschrieben von: mshannes - 02.05.2009, 16:29 - Forum: The Graveyard & The Moshpit
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The New Dominion - ...And Kindling Deadly Slumber
VÖ: 23. März 2009
Zeit: 56:09
Label: Neurotic Records
Homepage: -
MySpace: www.myspace.com/thenewdominion
Wieder einmal gilt es, ein Debüt-Album zu besprechen, diesmal jenes der 2006 gegründeten Combo The New Dominion, welche derzeit als Supportband für die wiedervereinigten Pestilence auf Europa-Tour ist.
Wie das Gründungsdatum der Band erahnen lässt, handelt es sich bei "...And Kindling Deadly Slumber" um ein modernes Album, bei dem moderner Thrash Metal auf leicht melodisch angehauchten Todesmörtel trifft, das Ganze garniert mit ein paar Spritzern Modern Metal. Nichts Bahnbrechendes also, aber eine Mischung, die durchaus Spaß machen kann und in diesem Fall auch macht. Denn ihr Handwerk verstehen die Jungs aus Holland sehr wohl, da müssen sie sich nicht vor etablierten Genre-Kollegen verstecken. Treibendes Drumming, mal klassisch gespielt, dann wieder blastgeschwängert, durchgehend untermalt von einem krachenden Doublebass bildet zusammen mit dem grundsoliden Bass die Grundlage für recht beeindruckende Gitarrenarbeit, deren Riffing knackig und schneidend durchs Gebälk zimmert, die sich aber auch für melodische Ausflüge begeistern kann. Und auch an der Sangesfront herrscht keine Langeweile vor, denn Fronter Bart versteht sich sowohl aufs thrashige Keifen als auch auf die eher todesmetallisch angehauchten Growls, das kann sich sehr wohl hören lassen. Die leider unvermeidlichen Klargesangspassagen sind zwar wie so oft etwas näselnd und leiernd ausgefallen, nehmen aber glücklicherweise nicht völlig überhand.
Die Stücke sind solide geschrieben, wenn die Band vielleicht auch ein wenig auf Sicherheit spielt und die großen Überraschungen dann doch ausbleiben. Gehobener Genrestandard halt, abwechslungsreich und unterhaltsam, wenn auch so ein richtiger Krachersong noch fehlt.
Umfang, Produktion und der Rest der technischen Umsetzung geben wie erwartet keinen Grund zur Klage, alles entspricht oder übertrifft sogar den derzeitigen Stand der Dinge.
Ein unterhaltsames, wenn auch etwas vorhersehbares Werk ist die CD geworden, die bei Genrefans auf offene Ohren treffen sollte. Ganz nett...
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Now playing: Primal Fear - Black Rain
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