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Death & Taxes - Tattoed Hearts & Broken Promises |
Geschrieben von: mshannes - 03.02.2008, 16:50 - Forum: The Mixed Zone & The Halfpipe
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Death & Taxes - Tattoed Hearts & Broken Promises
Voe: 12. November 2007
Zeit: 42:42
Label: I Scream Records
Homepage: www.deathntaxes.net
Eins vorweg: Ich hasse Country! Mit der ganzen Kuhjungen-Romatik kann man mich jagen und der Einzige, der meiner bescheidenen Meinung nach jemals diese Art von Musik machen durfte, traegt seine schwarzen Klamotten jetzt in anderen Sphaeren. Umso mehr war ich von dieser Scheibe und ihrer Wirkung auf mich ueberrascht, denn auch wenn Death & Taxes (die beiden einzigen Dinge im Leben, die unausweichlich sind) primaer eine RocknRoll-Band ist, so laesst sich der Anteil an Countymusik nicht ueberhoeren. Und was soll ich sagen? Es stoert mich ueberhaupt nicht!
Diese CD klingt wie ein guter, leicht melancholischer Roadmovie, den man am besten mit einem Glas Whiskey in der Hand geniesst. Hauptsaechlich wird RocknRoll der erdigen Art geboten, hin und wieder durchsetzt mit Country-Einfluessen (wem bei "For The Money" nicht sofort "Ring Of Fire" in den Sinn kommt, ist entweder taub oder tot) und sogar ein wenig Creedence Clearwater Revival-Reminiszenzen ("Green River"). Nein, mit Metal hat diese CD ueberhaupt nichts zu tun, nicht mal als Hard Rock kann man den Stil bezeichnen, und trotzdem gefaellt mir das Ding ohne Ende. Da hat jemand ein Haendchen fuers Songwriting, da passt jede Note. Wunderschoene Songs, mal etwas langsamer und melancholischer, mal flott-mitreissend, immer stimmig, nie schmalzig. Da steckt jede Menge Gefuehl in jedem einzelnen Lied und die Band schafft es, dieses Gefuehl dem Hoerer auch zu vermitteln. Staubige Landstrassen breiten sich vor einem aus, einsame Bushaltestellen im mittleren Westen, an denen der Wind diese Bueschel vorbei weht, wie man es aus Filmen kennt. Die Stimme von Frontmann Jeff Morris passt dazu perfekt, leicht alkoholgeschwaengert, ohne zu versoffen zu klingen, man hoert das pure Leben singen. Und zwar von jemandem, der den ein oder anderen Rueckschlag hinnehmen musste, aber immer wieder aufgestanden ist. Die Drums spielen mannschaftsdienlich, der Bass weiss absolut zu ueberzeugen und die Gitarre gibt sich bei der Rhythmusarbeit keine Bloesse. Aber die Leads! Hat der Mann ein Haendchen! Und Gefuehl! Weltklasse! Zwar haut er nicht allzu viele von den Dingern auf der Scheibe raus, aber die Wenigen, die da aus den Boxen schallen, erzeugen bei mir jedes Mal Gaensehaut.
Produktion und Spielzeit gehen voellig in Ordnung, gut 42 Minuten sind ok und die Scheiblette klingt schoen erdig-rau und trotzdem transparent. Was soll ich sagen: Die CD bekommt bei mir nen Ehrenplatz, das ist einfach ein Hammerteil!
Anspieltipps: Hide From God, For The Money, Love Letters On Skin
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Daily Terroristen - Tritt In Den Arsch |
Geschrieben von: mshannes - 02.02.2008, 12:30 - Forum: The Mixed Zone & The Halfpipe
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Daily Terroristen - Tritt In Den Arsch
Voe: 08. Februar 2008
Zeit: 55:48
Label: Dritte Wahl Records
Homepage: www.dailyterroristen.de
Daily Terroristen? Klingelt da nicht was bei den aelteren Semestern, die nicht nur Metal hoeren? Erinnert der Name doch deutlich an die Punk-Combo "Daily Terror", die seit Anfang der 80er ihr Unwesen treibt. Und die Erinnerung taeuscht nicht vollstaendig, denn die Daily Terroristen sind im Prinzip nichts anderes als Daily Terror ohne Saenger Pedder (der mit neuer Besetzung unter dem alten Namen weitermacht), nur eben mit neuem Namen. Damit sollte auch klar sein, was fuer Musik hier geboten wird: Punk Rock der klassischen Art, ohne irgendwelche Fremdeinfluesse wie Hardcore oder gar Metal.
Aber das stoert zumindest mich in keinster Weise, ist doch auch mal eine nette Abwechslung. Denn abwechslungsreich ist der Rundling auf jeden Fall, gerade fuer Punk-Verhaeltnisse. Mal melodisch ("Kleine Revolution"), mal aggressiv ("Knueppel Aus Dem Sack"), teils duester ("Der Himmel Weint"), dann wieder froehlich ("Ich Will Euch Fliegen Sehn"), die ganze Palette wird geboten. Bissige Ironie ("Wenn Das Der Fuehrer Wuesst...) wechselt sich ab mit ein wenig Wehmut ("Zeitmaschine"), mal wirds politisch ("Wir Sind Deutschland"), dann wieder im positiven Sinn anspruchslos ("Punk"), immer wird etwas Neues geboten. Was ich besonders gelungen finde, ist die Tatsache, dass hier im Gegensatz zu manch anderem Punk-Werk auf Predigten verzichtet wird, ohne dass der Tiefgang darunter leidet. Das nenne ich einfach gute Unterhaltung, denn obwohl diese CD immerhin mehr als 55 Minuten dauert, langweilt sie mich an keiner Stelle. Musikalisch darf man jetzt natuerlich kein Riff-Gewitter oder Double-Bass-Attacken erwarten, das wuerde auch gar nicht passen. Nein, hier wird grundsolide Punkkost geboten, anstaendig produziert und ebenso anstaendig gespielt.
Mag die Scheibe fuer den Normal-Metaller ohne Punk-Schlagseite eher uninteressant sein, so duerfte ein etwas offenerer Hoerer mit dem Silberling recht gut unterhalten werden. Vor allem, wenn er etwas aelteren Semesters ist. Fuer mich wars auf jeden Fall eine sehr angenehme Zeitreise und die Scheibe wird sich nicht das letzte Mal im Player gedreht haben.
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M.O.D. - Red, White And Screwed |
Geschrieben von: mshannes - 02.02.2008, 12:29 - Forum: The Mixed Zone & The Halfpipe
- Antworten (8)
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M.O.D. - Red, White And Screwed
Voe: 30. November 2007
Zeit: 48:40
Label: I Scream Records
Homepage: www.billymilano.com
Er ist wieder da und klingt so angepisst wie immer. Die Rede ist natuerlich von Billy Milano, dem streitbaren Frontmann der HC-Legende M.O.D. Vier Jahre nach dem letzten Lebenszeichen The Rebel You Love To Hate gibt es endlich wieder neuen Stoff vom immer wieder kontroversen Billy und er klingt sauer wie eh und je. Ich frage mich echt, ob Herr M. jemals gute Laune hatte. Aber das ist nicht negativ gemeint, der aerger steht ihm sehr gut, ich koennte mir den Mann gar nicht anders vorstellen.
Auf Red, White And Screwed bietet die Kapelle wie erwartet Old School-Hardcore, der vor Zynismus und bissiger Gesellschaftskritik nur so strotzt. Die Begriffe "unpolitisch" oder "political correctness" scheinen fuer Herrn Milano ueberhaupt nicht zu existieren, nein, die ganze Scheibe ist ein politisches Statement. Mann kann das lieben oder hassen, zumindest hat das Ding mehr Tiefgang als alle Drachentoeter- oder Kinderfresser-Outputs zusammen. Das taegliche Leben im Kleinen wird genauso auseinander genommen wie die Politik im Grossen und jeder bekommt sein Fett weg. Einwanderer werden genauso aufs Korn genommen wie Selbstmordattentaeter. Ja, Billy ist Republikaner mit Leib und Seele und macht keinen Hehl daraus. Auch wenns nicht unbedingt meine politische Einstellung widerspiegelt, unterhaltsam ist es allemal.
Musikalisch ist alles im gruenen Bereich, die ganze Gruppe spielt sich voellig tight durch 14 Stuecke, die mal geradeaus nach vorne abgehen, mal auch stampfend in die Magengrube treten. Ja, Abwechslung ist oft nicht das, was eine HC-Scheibe auszeichnet, hier aber kommt ob des gebotenen Liedgutes keinerlei Langeweile auf, die Stuecke haben alle ein eigenes Gesicht. Von der Produktion haette ich mir ein wenig mehr Druck erwartet; zwar bekommt jedes Instrument den Raum, den es braucht und die ganze Chose kommt auch klar genug rueber, um nicht in einen Soundbrei auszuarten, aber das letzte Quentchen Dampf fehlt mir da. Ok, das kann auch daran liegen, dass es die Promo nur als 160kbit-MP3 gibt, deswegen fliesst das auch nicht in die Endnote mit ein; spaetestens wenn ich die Final Copy in den Haenden habe, weiss ich mehr.
Insgesamt ein sehr unterhaltsames Werk, so kann ich Hardcore stundenlang hoeren! Hoffen wir nur, dass Billy seine schlechte Laune weiter pflegt und uns auch in Zukunft mit solchen Werken beglueckt.
Anspieltipps: Alphabet City Stomp, Hardcore Harry, Jose Can You See?
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